VOM HL. GEIST FORMEN UND LEITEN LASSEN

(Predigtgedanken zum 2. Sonntag im Jahreskreis – Joh 1:29 – 34)

EIN MENSCHHEITSTRAUM

Der römische Dichter Ovid erzählt in seinen Metamorphosen von einem begnadeten Bildhauer namens Pygmalion. Er war von einem so hohen Schönheitsideal beseelt, dass keine Frau aus Fleisch und Blut seinen Vorstellungen genügen konnte. Er schuf sich ein Frauenbildnis aus Marmor, das seinem Wunschtraum entsprach und verliebte sich unsterblich in die von ihm geschaffene Statue. In seiner Not flehte er Aphrodite, die Göttin der Liebe, an. Diese erhörte ihn und ließ das Frauenbildnis lebendig werden…
In dieser Geschichte wird der Wunschtraum vieler Menschen beschrieben, sich die eigene Partnerin, den eigenen Partner nach dem eigenen Idealbild zu formen. Meist ist dieser Wunsch mit der Vorstellung verbunden, dass dem gemeinsamen Glück nichts mehr im Wege steht, sobald das Idealbild erreicht ist. Nicht nur Liebes- und Ehepartner sind dieser Versuchung ausgesetzt, Auch Eltern möchten manches Mal ihre Kinder nach ihren Vorstellungen formen, oder Lehrer ihre Schüler. Leider, bzw. Gott sei Dank, funktioniert das nicht so einfach, wie wir alle wissen. Zum Menschen gehört auch die Freiheit, das eigene Leben selbst zu gestalten und zu verantworten.

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GESEGNET IN EIN NEUES JAHR

(Predigtgedanken zum Neujahrstag Les1 Num 6, 22 – 27, Les2 Gal 4, 4 – 7, Evang Lk 2, 16 -21)

Ein neues Jahr

Das neue Jahr ist über Nacht gekommen. Nicht ganz unerwartet. Um Mitternacht haben viele Menschen den Himmel in ein Farbenmeer verwandelt. Es sprühte Licht. Wir haben uns ein gutes neues Jahr gewünscht. Manche Sorge hatte sich vorsichtshalber versteckt, manche Angst in Schweigen gehüllt. Wie ein Neuland liegt 2023 vor uns.

Nun haben wir drei Lesungen aus der Schrift gehört. Eine aus der Hebräischen Bibel, dem von uns sog. Alten Testament, die andere aus einem Brief des Apostels Paulus an die kleinen Gemeinden in Galatien, heute Türkei, schließlich das Evangelium mit dem Schluss der Weihnachtsgeschichte. Aus der Feder von Lukas. Drei besonders schöne Stücke, die uns in das neue Jahr schicken. Oder begleiten? Dass wir nicht alleine unterwegs sind, ist ein Geschenk. Alleine deswegen dürfen wir feiern und uns freuen. Dass aber Gott unsere Wege mitgeht, kommt einem Wunder gleich. Was wir von ihm zu sehen bekommen? Als erstes – ein leuchtendes Angesicht.

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