GESEGNET UND GESENDET

(Predigtgedanken zum Fest Christi Himmelfahrt Lk 24:46-53, Apg 1:1-11, Offb 22:12-14,16-17,20)

ABSCHIED

Die biblischen Berichte von der Himmelfahrt Jesu sind bei den einzelnen Evangelisten in ihrem äußeren Ablauf unterschiedlich beschrieben. Dies zeigt uns, dass es wohl keinem der Berichterstatter ein Anliegen war, uns den äußeren Ablauf des Geschehens genau zu schildern. Vielmehr wollten uns die Evangelisten das Anliegen Jesu weiter geben und ans Herz legen, das der Herr gleichsam wie ein Testament den Seinen in die Hände legte, bevor er diese Erde verließ.

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LIEBE MACHT NEU

Der Verfasser der Offenbarung sieht einen neuen Himmel und eine neue Erde kommen und tröstet mit dieser Sichtweise seine Gemeinden in schwerer Zeit. Was Jesus gebracht und angestoßen hat, bringt Neues hervor. Menschen die lieben, wie er geliebt hat, erneuern die Erde…

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DEN ALLTAG MIT NEUEN AUGEN SEHEN

(Predigtgedanken zum 3. Ostersonntag, Miserikordias, Joh 21:1-19, Apg 5:22b-32.40b-41, Offb 5:11-14)

„ICH GEHE FISCHEN“

Ein schnörkelloser Satz – mitten im Evangelium: „Ich gehe fischen“. Ich kann mir Petrus auch richtig vorstellen. Dass er ein gestandener Fischer ist, mit langjähriger Erfahrung, hätte ich fast vergessen. Ich habe ihn immer nur mit Jesus ziehen gesehen. Er ist einer seiner Jünger. Vollmundig, überzeugt – manchmal gar draufgängerisch. Als Jesus gefangen genommen wird, scheut er nicht davor zurück, sich schützend mit dem Schwert einzumischen, aber als er im Hof des Hohenpriesters von einer Magd angesprochen wird, leugnet er gar dreimal, ihn überhaupt zu kennen. Das liegt erst Tage zurück. Eine dichte, angstvolle Zeit. Dann war Petrus am Grab. Nur mit der Botschaft der Frauen im Ohr, sie hätten von seiner Auferstehung gehört. Gesehen hat er – nur eine leere Stelle. Sie spiegelt sein Inneres. Leer fühlt er sich auch – der Petrus. Dabei hat er den schönen Namen „Fels“ – wie sein Namen übersetzt heißt – bekommen, als er das Bekenntnis formulierte: Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Es ist, als ob es erst gestern gewesen wäre. Jetzt hören wir ihn nur sagen: „Ich gehe fischen“. Der Alltag ist wieder da. Mehr noch: Petrus kehrt in sein altes Leben zurück. Sogar der Ort stimmt: der See von Tiberias. Dort kannte er die Gräser und die Wellen, die Menschen und ihre Geschichten – hier war er zu Hause. Die anderen Jünger schließen sich Petrus an. In dieser Nacht fingen sie aber nichts. Ihnen geht nicht mal ein Fisch ins Netz. Als der Morgen graut, stehen sie mit leeren Händen da.
Unausgesprochen steht eine Frage im Raum: Jesus, nur eine Episode? Ein Traum?

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