EIN WUNDER, DAS IMMER WIEDER GESCHIEHT

(Predigtgedanken zum 19. Sonntag im Jahreskreis / 10. Sonntag nach Trinitatis, Mk 14:22 – 33, 1 Kön 18,1 – 2. 16b – 46. 19, 1 – 13)

EINE GROSSE STILLE

Wie ruhig der See jetzt ist! Schaut! Eine große Stille liegt über dem Wasser. Als wenn nichts gewesen wäre. Alle Ängste, Aufregungen, Kämpfe – vorbei. Die Geister und Ungeheuer sind verschwunden. Müde und mitgenommen gehen sie an Land. Ihre Gesichter sind gezeichnet. Doch in ihre Seelen schaut keine Kamera. Sie haben alle einen Namen. In der Statistik sind sie aber nur Zahlen. Und gerinnen zur Krise.

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Perlenverkäufer & Schatzgräber

(Predigtgedanken zum 17. So. im Jkr. / 8. So. n. Trinitatis)

Im Matthäusevangelium findet sich das Gleichnis vom Schatz und der Perle. Man kann es im dreizehnten Kapitel nachlesen. Es umfasst die Verse 44 – 46. Was wir da erfahren, klingt zunächst einmal wie eine Geschichte aus fernen Ländern und längst vergangenen Tagen. Aber dieser Eindruck täuscht. Die Geschichte könnte genauso gut in unseren Tagen geschehen sein. Da ist die Rede von einem Mann, der den Auftrag hat, ein Feld umzupflügen. Bei dieser Arbeit stößt er zufällig auf wertvolle Gegenstände, die jemand vergraben hat. Immer, wenn Kriegswirren ein Land überziehen, versuchen die Leute, ihre wertvolle oder weniger wertvolle Habe durch Verstecken oder Vergraben zu retten. So kann man heute noch zufällig auf vergrabene oder eingemauerte Dinge stoßen. In einem Haus, bei dessen Umbau zu einem Dorfladen ich als Helfer mitgearbeitet habe, wurde tatsächlich ein eingemauerter Schatz aus Goldmünzen gefunden. Auf dem Gelände des Baubetriebes, bei dem ich damals mithalf, fand sich bei Ausschachtungsarbeiten eine Holzkiste. Der Bauleiter holte sofort die Kriminalpolizei.

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GRUND ZU HOFFEN

(Predigtgedanken zur 2. Lesung am 15. So. im Jahreskreis/7. So. nach Trinitatis Röm 8,18-23)

DIE LEIDEN UNSERER ZEIT

Ich denke, wir alle fühlen uns angesprochen, wenn der Apostel Paulus in der Lesung von den Leiden der gegenwärtigen Zeit spricht. Jeder Mensch wird irgendwie von diesen Leiden heimgesucht und jeder Mensch erfährt sie anders und ganz persönlich.

Die Leiden unserer Zeit haben vielerlei Gesichter. Sie zeigen sich in Krieg und Terror und das Brutalste sind dabei die unschuldigen Opfer. Die Leiden unserer Zeit zeigen sich in wirtschaftlichen und finanziellen Ungerechtigkeiten, die dazu führen, dass Millionen von Menschen das Nötigste zum Leben fehlt, während Andere im Überfluss prassen. Solches und manch anderes Leid ist verursacht, weil Menschen ihre Freiheit, ihre Verantwortung und vor allem ihre Macht missbrauchen.

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