Merzig, 20. August 2023 – Zur Erinnerung an den 870. Todestag des ehrwürdigen Bernhard von Clairvaux begab sich die gleichnamige Komturei des Deutschen Tempelherrenordens auf eine besondere Pilgerfahrt. Ihr Ziel war die im Jahr 1135 von Bernhard gegründete Zisterzienserabtei in Himmerod.
Unter der inspirierenden Leitung von Pater Stephan (88), dem letzten verbliebenen Mönch, fand ein feierlicher Festgottesdienst statt. Die klangvollen Choräle wurden dabei von den beeindruckenden Klängen des Gundulf Consort Chors aus Rochester (Großbritannien) begleitet.
Im Anschluss an die Andacht erstrahlte das Kloster im strahlenden Sonnenschein und die Besucher wurden auf dem prachtvollen Bernhardmarkt herzlich empfangen. Hier boten mehr als 60 Stände eine reiche Vielfalt an Waren an, von erlesenem Schmuck bis hin zu kunstvoll gefertigtem Geschirr, handgeflochtenen Körben, herzhafter Wurst und hochwertiger Wolle.
Nach einem vorzüglichen Mittagessen in der einladenden Klosterschänke hatten die Ordensbrüder und -schwestern die Gelegenheit, den Kreuzgang und den Konvent zu erkunden. Besonders faszinierend war der Besuch des berühmten „Zimmer 7“, wo im Oktober 1950 die Entscheidung zur Wiederbewaffnung der Bundeswehr getroffen wurde. Im Museum in der „alten Mühle“ konnten die Mitglieder der Komturei Exponate und faszinierende Rekonstruktionen aus der reichen Geschichte der Abtei bewundern, einschließlich beeindruckender Emaillekunstwerke.
Der Ausflug fand seinen Abschluss, als die Komturei Bernhard von Clairvaux wieder ihren Heimweg antrat. Dieser denkwürdige Tag war eine Hommage an das Leben und Erbe von Bernhard von Clairvaux und eine Gelegenheit für alle, die Schönheit und Geschichte dieser ehrwürdigen Stätte zu erleben.
OBr. Mark
Zu Bernhard von Clairvaux:
Um das Jahr 1090 wird Bernhard von Clairvaux in Fontaines-les-Dijon, was in Burgund / Frankreich liegt, als Sohn von Tescelin und Aleth geboren. Tescelin ist Ritter am Hof des Herzogs von Burgund.
Im Kloster St. Vorles, welches in Chatillon-sur-Seine liegt, besucht Bernhard die Schule. 1112 tritt er als junger Mann mit vier seiner Brüder in das Kloster Citeaux ein. Bereits 1115 erhält Bernhard den Auftrag ein Kloster in Clairvaux zu gründen. Dieses von Bernhard von Clairvaux gegründete Kloster erhält schnell so viel Zulauf, dass es immer mehr erweitert werden muss und immer mehr Zisterzienserkloster gegründet werden.
1118 wird Bernhard von Clairvaux zum Leiter des Ordens der Zisterzienser. Unter seiner Führung werden die Ordensregeln so stark verändert, das das ursprüngliche Bild des Ordens revidiert werden muss.
Bereits 1125 gilt Bernhard von Clairvaux als der bedeutendste Kleriker von ganz Frankreich. Sein Wort hat Gewicht und er wird von anderen Äbten und Ordensvorstehern um Rat gefragt.
Zusammen mit Hugo von Payns verfasst Bernhard von Clairvaux die Ordensregeln für den Templerorden. Auf dem Konzil von Troyes erhält der Templerorden dank der Fürsprache Bernhards die Legitimation durch Papst Honorius II.
Bernhard von Clairvaux und die Legitimation
Nach dem Konzil von Troyes schreibt Bernhard von Clairvaux seine Denkschrift „Ad milites Templi de laude nove militie“ (Lob den Tempelrittern). Er legt den Grundstein der theologische Legitimation kämpfender Mönche und des heiligen Krieges.
1145 wird Eugen III. (Eugenius) Papst. Eugen III. ist ein Schüler von Bernhard aus dem Kloster in Clairvaux. Zusammen machen Bernhard und Papst Eugen III. Werbung für einen weiteren Kreuzzug. Aus deren Sicht ist der Kreuzzug nötig, da die Grafschaft Edessa, einer der Kreuzfahrerstaaten, von den Ayyubiden erobert worden ist. Dieser zweite Kreuzzug endet in einem Fiasko für die Kreuzfahrer und Bernhard von Clairvaux sieht sich harscher Kritik in der Öffentlichkeit ausgesetzt.
Am 20. August 1153 stirbt Bernhard von Clairvaux in seinem Kloster. Er wird in Cluny beigesetzt. 1174 wird Bernhard von Clairvaux von Papst Alexander III. heilig gesprochen.
Seneschall OBr. Matthias