(Predigtgedanken zum 19.So.i.Jkr. / 8.So.n.Trinitatis; Lk 12:32-48, Weish 18:6-9, Hebr 11:1-2,8-19)
WENN BILDER PURZELN
Verstehe ich richtig? Der Herr hat sich auf eine Hochzeit begeben – und ich soll auf ihn warten? Ohne dass er mir sagt, wann er kommt? Halt! Mag sein, dass Herren Allüren haben, aber am Abend ziehe ich mir den Rock aus und lösche das Licht. Ich schau auf die Uhr: Morgen ist auch noch ein Tag!
Fast schmeichelnd erzählt Lukas, aus dessen Feder heute die Frohe Botschaft ist, dass der Herr, wenn ich denn auf ihn warte, die Verhältnisse umkehrt: Er zieht sich die Schürze an, bittet mich zu Tisch – und bewirtet mich. Nicht Fingerfood, schnelle Küche oder so – ein richtig tolles Mahl. Wenn ich schon nicht auf der Hochzeit dabei sein konnte – jetzt bin ich sogar die Hauptfigur. Haken ist nur: wachen. Ihn erwarten. Ihm entgegengehen. Sprich: Gestiefelt und gespornt. Mach das Licht nicht aus, sage ich mir. Es ist doch nur die eine Nacht.
Aber die Bilder purzeln dann doch durcheinander. Ich lege mich nicht zur Ruhe – aber der Herr kommt auch nicht. Wie lange ich jetzt schon warte!