Im Hauptgottesdienst des Generalkapitels zu Fulda wurden sechs Postulanten dem Ordensmeister Dr. Schneider zur Rezipierung vorgestellt. Vier der Postulanten stammen aus dem Ordenshaus Berlin-Brandenburg und ein Postulant aus der Komturei Hannover-Norddeutschland sowie ein Postulant aus der Schweiz, der sich der Komturei angeschlossen hat.
Das verpflichtende Ordensseminar wurde in Berlin-Tempelhof durchgeführt, während dem Bewerber aus der Schweiz der Ausnahmeweg des Fernseminars zugebilligt wurde. Durch die Mitwirkung am Komtureileben konnten sie innerhalb des Vorbereitungsjahres in den Orden hineinwachsen.
Der große verändernde Schritt in ihrem Leben begann mit dem gemeinsamen Einzug in die Michaels-Kirche, bei dem die künftigen Ordensritter ihren Mantel über dem Arm erstmals mit sich führten. Die dem Rundbau der Grabeskirche zu Jerusalem nachempfundene alte Kirche führte für alle Ordensangehörigen – allein durch die Atmosphäre, die dieses Haus Gottes ausstrahlt – zu einem tiefen persönlichen, geistlichen Erlebnis. Hier war es möglich, dass sich alle anwesenden Ordensangehörigen um den Tisch des Herrn gemeinsam versammeln konnten.
Im Vortrag der Regual Moderna wurde an die alten Ideale des historischen Templerordens erinnert, die uns in Anpassung an die heutige Zeit Richtschnur sind. In der Konsenserklärung bekundeten die Postulanten ihre Bereitschaft zur Umsetzung der Templerideale, der Ordensregeln und der Ordensverfassung. Im alten Ritual – der Gürtung mit dem Zingulum – wurde den Postulanten verdeutlicht, dass Gott sie künftig führen möge. Bei der Rezipierung wurde jeder Einzelne von ihnen mit dem Ordensschwert zum Rechtsritter
geschlagen. Durch die Einkleidung mit dem Ordensmantel wurde auch optisch zum Ausdruck gebracht, dass alle unter dem Mantel gleich und diesen Anspruch auch leben sollen.
Selbst wenn man die hier verkürzt dargestellte Zeremonie noch ausführlicher beschreiben würde, käme auch diese nie der Empfindung nahe, die man nur erleben kann.
Die Ordensregierung und alle Ordensangehörigen wünschen den neuen Ordensrittern auf ihrem Weg – im und mit dem Orden – Gottes Segen.