Erntedankfest
Wir pflügen und wir streuen den Samen auf das Land,
der tut mit leisem Wehen sich mild und herrlich auf
und träuft, wenn heim wir gehen, Wuchs und Gedeihen drauf.
Er sendet Tau und Regen und Sonn und Mondenschein
und wickelt seinen Segen gar zart und künstlich ein
und bringt ihn dann behende in unser Feld und Brot
es geht durch unsre Hände, kommt aber her von Gott.
Was nah ist und was ferne, von Gott kommt alles her,
der Strohhalm und die Sterne, das Sandkorn und das Meer.
Von ihm sind Büsch und Blätter und Korn und Obst
von ihm das schöne Frühlingswetter…
Erntedanklied Matthias Claudius
Liebe Ordensschwestern, liebe Ordensbrüder, liebe Postulanten, liebe Postulantinnen, liebe Freunde und Förderer unseres Ordens, liebe Ordensgeschwister,Lieber Ordensbruder, liebe Ordensgeschwister des Ritterordens der Tempelherren (OMCTT),
in allen Teilen unseres Landes feiern wir am kommenden Sonntag das Erntedankfest. In den Kirchen ist der Altarraum geschmückt. Dieser Tag wird festlich begangen. Wir danken Gott für die Gaben, die er uns täglich reicht. Früher gehörte ein Tischgebet vor dem Essen, das der Hausherr sprach, ganz schlicht und einfach zu den Mahlzeiten dazu. Leider ist dies aus der „Mode“ gekommen. Dabei ist es doch zeitlos, daß wir einen gedeckten Tisch brauchen, daß wir Gaben benötigen zum Genuß und vor allem zum Leben, zum Überleben. In manchen Ländern der Welt ist dies durchaus nicht selbstverständlich. Leider ist nicht nur das Tischgebet aus der Mode gekommen, sondern auch der Dank im Allgemeinen. Überfüllte Regale im Supermarkt, lassen uns die Arbeit in der Landwirtschaft vergessen, die es erst möglich macht, daß wir die gefüllten Regale vorfinden. Wir erwarten bestmögliche Ware, möchten jedoch möglichst niedrige Preise dafür zahlen. Denken wir doch einmal nach und versetzen uns in die Lage der Bauern. Ob wir dann noch mit diesen Mindestlöhnen zufrieden wären? Zum Danken gehört auch, dem Dank zu sagen, der das Jahr über für uns arbeitet, sät, erntet und die Waren verarbeitet.
Weinviertler Tischgebet:
Was aufgesetzt wird auf den Tisch, das segne uns, Herr Jesus Christ. Speis uns, o Herr, mit deinem Wort, auf daß wir satt werden hier und dort. O lieber Herr, du wollest uns geben nach dieser Welt das ewige Leben. Amen..Herr, wir gehen zu dem Essen / laß uns Deiner nicht vergessen, / denn Du bist das Himmelsbrot. / Stärk´ die Leiber, stärk die Seelen, / die wir Dir jetzt anbefehlen, hilf uns Herr in aller Not, / daß wir einst nach dieser Erden / Deine Gäst´ im Himmel werden.
Amen
(Quelle unbekannt)
Sonne spendest du und Regen,
gibst uns Heimat, Brot und Dach,
und auf allen unsern Wegen
geh´n uns deine Augen nach.
Alles kommt aus deinen Händen;
alles lebt, weil du es willst;
alle unsre Not muß enden,
alles Leid, weil du es stillst.
Amen
Großer Gott, gib uns ein hörendes Herz, damit wir von deiner Schöpfung nicht mehr nehmen als wir geben, damit wir nicht willkürlich zerstören, nur um unserer Habgier willen. Damit wir uns nicht weigern, ihre Schönheit mit unseren Händen zu erneuern, damit wir nichts von der Erde nehmen, was wir nicht wirklich brauchen.
Amen
Nimm dir Zeit zum Essen, denn Essen ist mehr als Nahrungsaufnahme.
Nimm dir Zeit zum Schauen, damit auch deine Augen satt werden.
Nimm dir Zeit für zwischendurch, denn dein Mund ist nicht nur zum Essen geschaffen.
Nimm dir Zeit für einen Blick auf den anderen Teller, das belebt die Beziehungen am Tisch.
Nimm dir Zeit für ein Danke, denn dies ist der beste Lohn für die Küche.
Nimm dir Zeit zum Verdauen, denn deine Seele lebt von einem guten Essen.
von Josef Griesbeck
Liebe Ordensgeschwister,
unser so reich gedeckter Erntedankaltar stimmt uns nach Überschwemmungen und Feuersbrünsten in 2021 nachdenklich – kleine Tischgebete sollten uns täglich hilfreich sein.
Ich wünsche Euch ein gesegnetes Erntedankfest und Gottes reichen Segen. Behüt‘ Euch Gott!
Mit templerischen / ordensbürderlichen Grüßen
Euer südlichster Ordensbruder Klaus – Komtur – Komturei Johanna-von-Orléans,
Deutscher Tempelherren-Orden, ORDO MILITIAE CRUCIS TEMPLI (OMCT)