Nachdenkliches (nicht nur) zur Fastenzeit:
Vergeben heißt:
neues Leben und neue Freude wecken
von Phil Bosmans
Nichts kann dich so belasten,
wie die Unfähigkeit zu vergeben.
Nichts quält dich mehr,
als Tag und Nacht zu leben
mit dem spitzen Stein des Hasses
in deinem Herzen.
Ich kann das verstehen.
Da hat dir einer, und es waren vielleicht viele,
Unrecht getan, etwas Böses
und in deinem Innern bist du
allmählich kälter, härter geworden.
Du bist nicht mehr derselbe.
Du wunderst dich selbst.
Du bist nicht mehr so freundlich,
so gütig, so gelassen und so gut.
Deine Zuneigung ist umgeschlagen
in Hartherzigkeit.
Deine Sympathie in Antipathie.
Wo eine Verbindung war, ist jetzt ein Bruch.
Freundschaft wurde zu Feindschaft.
Deine Liebe wandelte sich zu Haß.
Und du leidest darunter.
Du fühlst dich gefangen.
Die Rolläden sind herunter.
Die Sonne bleibt draußen.
Das Leben wird schwer wie Blei.
Im Tiefsten deines Herzens
sehnst du dich nach Befreiung.
Da gibt es aber – glaub mir –
nur einen Weg: Vergebung.
Vergib! Das kostet viel, ich weiß,
aber es ist seinen Preis wert.
Vergeben ist eine Form von Kreativität.
Vergeben heißt:
neues Leben und neue Freude wecken.
Vergeben schafft neue Möglichkeiten
in dir selbst und in den anderen.
Sehr oft sollst du vergeben:
„siebzigmal siebenmal“, bis ins Unendliche,
denn selber hast du auch
so viel Vergebung nötig.
aus einer Melodie aus der Sammlung Gabler (1890):
Du bist das Brot, Herr Jesus, o Herr, du gibst uns Kraft, du gibst uns Mut.
Du bist der Wein, Herr Jesus, o Herr, du gibst uns Kraft, du gibst uns Mut.
Du bist der Weg, Herr Jesus, o Herr, du gibst uns Kraft, du gibst uns Mut.
Du bist das Licht, Herr Jesus, o Herr, du gibst uns Kraft, du gibst uns Mut.
Du bist das Leben, Herr Jesus, o Herr, du gibst uns Kraft, du gibst uns Mut.
Aus einem verschlossenen Grab wird ein offenes Tor
Eben dies möchte ich Dir so gern an diesem Osterfest schreiben:
Etwas sehr Tiefes und Geheimnisvolles, etwas sehr Heiliges und Weihevolles findet in unserem Leben statt, gerade da, wo wir sind, und je aufmerksamer wir werden, desto deutlicher werden wir es sehen und zu hören beginnen. Je mehr unser geistliches Empfinden die Oberfläche unseres täglichen Lebens erfaßt, desto mehr werden wir eine neue Gegenwart in unserem Leben entdecken – aufdecken….
Stellen wir uns vor, was an Ostern vor sich geht!
Eine Gruppe Frauen gehen zum Grab. Sie bemerken, daß der Stein weggewälzt ist, gehen hinein, sehen auf der rechten Seite einen jungen Mann in weißem Gewand sitzen und hören ihn sagen: „Er ist nicht hier.“ Petrus und Johannes laufen zum Grab und finden es leer. Maria aus Magdala begegnet Jesus, von dem sie meint, es sei der Gärtner; er nennt sie beim Namen, und da erkennt sie, daß es der Herr ist. Die Jünger, die sich aus Furcht versammelt und „die Türen verschlossen“ hatten, sehen ihn plötzlich mitten unter ihnen und hören ihn sagen: „Friede sei mit euch!“
Zwei Männer kommen eilig aus Emmaus zurück und berichten ihren niedergeschlagenen Freunden, daß sie unterwegs Jesus getroffen und ihn am Brotbrechen erkannt haben.
Später sind Simon Petrus, Thomas, Natanael, Jakobus und Johannes zum Fischen auf den See hinausgefahren. Ein Mann am Ufer ruft ihnen zu: „Meine Freunde. habt ihr nicht etwas zu essen?“ Sie antworteten ihm: „Nein.“ Er aber sagt zu ihnen: „Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus, und ihr werdet etwas fangen!“ Sie tun es, und als sie so viele Fische fangen, daß sie ihr Netz nicht wieder einholen können, sagt Johannes zu Petrus: „Es ist der Herr!“ Und als sich dies alles zutrug, wird ein neues Wort gesprochen, zuerst leise und zögernd, dann klar und überzeugend, schließlich laut und triumphierend: „Der Herr ist auferstanden, er ist wirklich auferstanden!“
Ich frage mich, wie dieser Bericht, der wichtigste Bericht der Menschheitsgeschichte, Dir jetzt sagt, da Du weißt, was es heißt, den Menschen verloren zu haben., den man über alles geliebt hat. Fällt Dir auf, daß keiner der Freunde Jesu, nicht die Frauen und nicht die Jünger, im Geringsten damit rechnete, daß er vom Tode auferstehen würde? Seine Kreuzigung hatte ihre ganzen Hoffnungen und Erwartungen zerstört, sie fühlten sich vollständig verlassen und entmutigt. Sogar als ihnen Jesus erschien, zögerten und zweifelten sie immer noch und mußten sich überzeugen, nicht nur Thomas, sondern andere ebenso. Da ist keine Spur einer Einstellung von „Das habe ich euch ja schon immer gesagt“. Das Ereignis der Auferstehung Jesu überstieg ganz und gar ihre Vorstellungskraft. Es ging weit über ihr gewohntes Denken und Empfinden hinaus, durchbrach die Grenzen ihres Verstandes und ihres Herzens.
Und dennoch glaubten sie – und ihr Glaube veränderte die Welt.
Das ist die frohe Botschaft!
Liebe Ordensschwestern, liebe Ordensbrüder, liebe Postulantinnen, liebe Postulanten,
liebe Freunde und Förderer unseres Ordens, liebe Ordensgeschwister,
für uns Christen bedeutet die Feier der Österlichen Tage die Befreiung vom Tod, die Befreiung zum neuen Leben durch die Auferstehung Jesu. Diese Befreiung hat Folgen für unser Leben und für unsere Welt. Im großen Lobgesang der Osternacht, im Exsultet, wird Christus gepriesen als der, der die „Ketten des Todes“ zerbrochen hat. Ketten des Todes sind im übertragenen Sinn auch ungerechte Strukturen, die Menschen am Leben und an der Entfaltung hindern. Die Auferstehung Jesu bedeutet Befreiung und Erlösung für alle die, die sich mit Jesus auf den Weg machen. Ihr Leben kann und soll anders, erfüllter werden. Jedes Jahr wird uns aufs Neue diese Möglichkeit eröffnet. Lassen wir uns in der Feier der Österlichen Tage hinneinnehmen in die Gemeinschaft Jesu Christi und feiern wir seine Auferstehung, die unsere Befreiung und Erlösung bedeutet.
Euch liebe Ordensgeschwister und Euren Familien wünsche ich ein frohes Osterfest und Gottes reichen Segen.
Osterhas, bring ma was!
Da Osterhas hat a Oa legt,
warum hat der denn net zwoa glegt?
Daß si’s Hennavolk net kränkt,
hat si’s Osterhaserl denkt.
Hernach suacht er a Versteckerl
ganz hint in am Gartneckerl
und legt d’Eier in a Gruam
für de Dirndl und de Buam.
Da Osterhas hat a Oa glegt,
vielleicht hat der doch no zwoa glegt?
Jetza suachts halt denn recht fest,
nacha findts es schon, des Nest!
NND
Mit templerischen / ordensbürderlichen Grüßen
Euer südlichster Ordensbruder Klaus – Komtur – Komturei Johanna-von-Orléans,
Deutscher Tempelherren-Orden, ORDO MILITIAE CRUCIS TEMPLI (OMCT)