Sommer- und Urlaubgrüße 2024

Die Natur ist ein Brief Gottes an die Menschheit. Platon
Tief in ihren Wurzeln halten alle Blumen das Licht. Theodore Roethke
Tiere und kleine Kinder sind der Spiegel der Natur. Epikur von Samos. 
In den kleinsten Dingen zeigt die Natur ihre allergrößten Wunder. Carl von Linne
Der Schmetterling zählt nicht Monate, sondern Momente und hat Zeit genug. Rabindranath Tagore
Farben sind das Lächeln der Natur und Blumen sind ihr Lachen. Leigh Hunt 

Girgl auf Reisen     von Karl Schuhbeck

Da Girgl kommt nia raus aus seinem Bayernland, 
de große weite Welt is eam völlig unbekannt.
Da sagt der Karre, sei bester Freind, geh weida,
fahrn ma in Urlaub es is an der Zeit.
Wo wuist denn hi, nach Italien oder Griechenland,
nach Thailand, da gibt’s Madln, des is ja bekannt.   ////

Da Girgl kennt se im Atlas net recht aus,
des Land is ja so weit weg, oh mein Graus.
Ja Karre, wia kemma mir denn da hi,
mit dem Auto geht das doch nie.
Na, da miaßt ma scho an Flieger nehme,
so in 9 – 10 Stunden kannt ma dann dort okema.    ////

De zwoa machen se auf ins Reisebüro,
da segns vo Thailand scheene Plakate scho.
Tempeltänzerinnen, liab, kloa, ganz zarte Madl,
mit glänzende Gwanda bis über de Wadl.
Scho wird da Geldbeutel zuckt
und an Haufen Euro rausgeruckt.   ////

A Wocha drauf geht’s dann los,
Mama packt eam an Koffer tadellos.
Bua, dua mir ja fei aufpassn
und di net mit fremde Weiber eilassn.
Paß auf und schau da genau hin,
bei dene Madl steckt da Deife drin.   ////

Von München gehts dann auf de Roas,
in Bangkok is dann erstmal bluatig hoaß.
Da denga se de Zwoa oh mei,
schwitzen dan ma wia de Säu.
Im Hotel is alles klimatisiert,
bald drauf sie scho wieda friert.   ////

Des Bangkok werd dann genau ogschaut,
mei stinkts da und es is furchtbar laut.
A große Stadtrundfahrt für de Kultur,
da gehört da Königspalast und etla Buddha dazua.
Tempel hi, Buddha her, eam graust schon a weng,
er dat jetzt vui liaba de deiflischen Weiba segn.   ////

Glei naban Hotel is de Bar „Honemoon“,
dort werns se de Zwoa glei was guats antun.
Scho auf da Straß stehn de süßen Tailandfraun,
oane wia de ander doan scho super ausschaugn.
Da is da Girgl leicht bis stark verwirrt,
wos eam do woi heilt no alles blüaht?    ////

Nach drei, vier oder fünf Tigerbier,
kriagt er scho a g’wisses Gspür,
für de Madln rings um eam herum,
da Karre schaut a ganz schee dumm.
Bis schaun, hängen sich glei,
zwoa hoaße Käfer bei eana ei
und zarrn de arma Landlerbuam,
zur Bar hi, sie kriang a ganz a rote Ruam.    /////

Gschamig und koa Wort versteh,
da kannt dir des Weibern schnell vergeh.
Doch de Madl kennan guat de deutsche Sprach,
des is wenigstens a gute Sach.
Bald drauf verlangen de Weiber a Geld,
fürs Ratschn, na wia schlecht is do de Welt.     /////

Des is also des teuflische, wia de Mama hat gesagt,
aber solche Fraun san bei de Zwoa net recht gfragt.
Schaun se o, des lassn mia liaba bleim,
denn sonst konnts doch auf amoi sein,
daß uns de in an Hinterhof lockan
und uns ausziagn bis auf de Sockan.     ////

Sie schleichen übers Kloo naus aus der Bar
und entkommen so der teuflischen Gefahr.
Am Swimmingpool schauns ganz ogspannt.
Ja schau, da laffan a scheene Madln umeinand.
An der Poolbar dortn geh do schau,
sitzen zwoa de passen für uns ganz genau.    ////

De zwoa reißn sich zam und redn de Madl o,
de red ja boarisch, mei bin i froh.
De Evi und die Lies aus Rosenheim,
bei denen zwoa da wern ma bleim.
Mag sei, daß Fraun aus an andern Land,
an bsondern Reiz ham, is ois bekannt.    ////

Doch de scheensten Dirndl auf der Welt,
gibt’s doch bei uns dahoam  und nur des zählt.
Ob da Girgl des teuflische an den Fraun,
hat doch no derfa gspürn und oschaun?
Des kon i eich leider net sang,
da muaßt an Girgl scho selber frong.

Liebe Ordensschwestern, liebe Ordensbrüder, liebe Postulantinnen, liebe Postulanten, 
liebe Freunde und Förderer unseres Ordens, 
liebe Ordensgeschwister,

Ferien und Ruhe

gehen nicht immer Hand in Hand. Im Gegenteil.

Manche Menschen scheinen gerade in der arbeitsfreien Zeit noch „einen Zahn zulegen zu wollen“. Etwas zu erleben oder Neues zu entdecken, sind verständliche Wünsche – doch sei allen ein Ratschlag des chinesischen Philosophen Laotse an Herz gelegt: 

„Gönne dir einen Augenblick der Ruhe und du begreifst, wie närrisch du umhergehastet bist“:

Lob der Faulheit    von Helmut Zöpfl

Um die Zeit lieg ich gern im Gras

und grübel vor mich hin,

träum dann von irgendwas

und frei mich, daß ich bin.

Ich freu mich, daß so schön und warm

die  Sonne herscheint heut,

bin richtig faul und rühr mich kaum,

tu nichts, vertu nur Zeit.

Heut laß ich alle Viere Grad,

heut reg ich mich nicht auf.

Ich laß mich treiben, halt mich staad

und laß der Zeit ihrn Lauf.

Wie wichtig ist es im Leben, auch einmal Zeit dafür zu haben, daß man sich Zeit läßt, nicht jede Minute und damit sich selber verplant, sondern dem Terminkalender Ruhe gönnt. Der Sommer ist irgendwie die Zeit der Ruhe, des Urlaubes, des Sich-Entspannens, ja des Faulseindürfens. 

Der erste deutsche Bundespräsident, der schwäbisch philosophierende Theodor Heuss, wollte sogar im Grundgesetz neben dem verbrieften Recht auf Arbeit ein Recht auf Faulseindürfen verankert wissen.

Der Begriff Faulheit hat natürlich für manche einen etwas negativen Beigeschmack.

Bei genauerer Betrachtung aber ist er ganz in der Nähe der gerade von den Römern so geschätzten Muse, dem „oppidum“, einem Innehalte, um zu sich selber nach innen zu kommen. Muse ist etwas erfülltes. Ganz ehrlich gesagt, stört mich immer schon an dem Gebet für einen Verstorbenen: „Herr, gib ihm die ewige Ruhe.“

Das hört sich irgendwie an wie eine Art traumloser Schlaf. Gemeint ist aber wohl ein etwas anderes, erfülltes, entspanntes Dasein ohne störende Einflüssevon Gefahren, Furcht und Angst.

Und vor allem auch ohne den Zwang, sich zum Sklaven der Uhr, nicht sich in die Hetze einer immer drängenderen Zeit zu machen, die im Wort Streß ihren Ausdruck findet. Bekannt sind die gescheiten Worte wie: „Gott hat uns die Zeit geschenkt, von Eile hat er nichts gesagt.“ 

Orwell erklärte schon vor Jahren denen, die klagen, die Zeit vergehe immer schneller: „Die Zeit vergeht nicht schneller als früher. Wir laufen nur eiliger an ihr vorbei.“

Genau das ist gemeint: Nicht davon-, aber auch nicht vorbeilaufen, sondern sich Zeit nehmen im Sinne des bekannten „Carpe diem“. Vielleicht von einem Liegestuhl, einer Hängematte oder einfach von dem mit kleinem Leben umgebenen Liegeplatz im weichen Gras aus. Etwas sein lassen verlangt vielleicht die höchste Aktivität, sich selber nicht so wichtig zu nehmen, sich nicht als Nabel der Welt zu fühlen.

Ein für mich immer wieder meine Grenzen einzugestehender Gedanke ist, daß alle Friedhöfe dieser Welt voll sind von Menschen, die geglaubt haben, unentbehrlich zu sein.

Noch immer klingt mir im Ohr, was damals bei seinem München-Besuch Papst Johannes Paul sagte: „Nimm dich doch nicht so wichtig.“

Voraussetzung Nr. 1 für Gelassenheit ist, nicht ständig auf das Handy zu blicken und auf jede SMS sofort antworten zu müssen, sein Selfie zu verschickenund sei’s auch nur das, sich als faulen Menschen zu outen.

Hier also noch ein paar schöne Sprüche zum Lob der Faulheitund zum schöpferischen Nichtstunmüssen:

Auch Faulsein will gelernte sein.   ////

Lieber in der Früh nichts tun, wie am Nachmittag arbeiten.  ////

Hoch die Arbeit. Damit ich nicht so leicht hinkomm.   ///

Das Schönste im Leben ist die Arbeit. Deswegen kann ich stundenlang zuschauen, wie andere Leute arbeiten.    ////

Auch ein paar gescheite Leute haben etwas schönes zum Faulseindürfen gesagt wie, Gunter Philipp: „Faulheit ist die Kunst, so lange nichts zu tun, bis die Gefahr vorüber ist, daß man etwas tun müßte.“

Von Laub stammt der Spruch, daß Faulheit der heimliche Vater des Fortschritts sei.

Und Ernst Jünger nennt die Faulheit sogar „eine paradiesische Tugend“. 

Und ich habe mir überlegt, wenn die Welt voller Menschen ist, die nur noch rennen und hetzen: Damit aber die Welt nicht in eine totale Unruhe versetzt wird und womöglich noch durch das Getriebe aus dem Gleichgewicht kommt, haben wir geradezu die Pflicht, durch gelegentliches Faulenzen dazu beizutragen, daß das rechte Gleichgewicht wieder hergestellt wird.

Liebe Ordensschwestern, liebe Ordensbrüder, liebe Postulantinnen, liebe Postulanten, 
liebe Freunde und Förderer unseres Ordens, 
liebe Ordensgeschwister,

von Herzen wünsche ich Euch eine gute und erholsame Sommer- und Ferienzeit.  Allen Reisenden neue tiefe Eindrücke und friedliche Erlebnisse, den Daheimgebliebenen Gottes Segen, den Kranken Kraft und Trost und uns allen ein glückliches Wiedersehen!

Behüt‘ Euch Gott!  Euch liebe Ordensgeschwister und Euren Familien Gottes reichen Segen.

NND

Mit templerischen / ordensbürderlichen Grüßen

Euer südlichster Ordensbruder Klaus – Komtur – Komturei Johanna-von-Orléans,

Deutscher Tempelherren-Orden, ORDO MILITIAE CRUCIS TEMPLI (OMCT)