EINE SPEISE, DIE NICHT VERDIRBT

(zum 18. Sonntag im Jahreskreis)

DAS HEMD EINES ZUFRIEDENEN

Ein italienisches Märchen erzählt: Ein König hatte einen Sohn, der stets unzufrieden auf dem Balkon saß und sich langweilte. Er wusste selbst nicht, was ihm fehlte. Die Weisen rieten: “Majestät, sucht einen ganz zufriedenen Menschen und vertauscht sein Hemd mit dem Eures Sohnes!” Alle Beamten wurden ausgesandt, einen solchen zu entdecken – vergebens! Da stößt der König bei der Jagd auf einen fröhlich singenden Arbeiter im Weinberg. Er gesteht: “Ich bin restlos zufrieden, möchte weder mit Papst noch König tauschen.” Der König bittet: “Mein Sohn ist sterbenskrank. Er braucht als Medizin das Hemd eines Zufriedenen. Ich werde dir jeden Preis zahlen.” – “Majestät, da kann ich nicht dienen – ich habe kein Hemd.“

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DIE JÜNGER ALS BEISPIEL CHRISTLICHEN LEBENS

Predigtgedanken zu den Texten des 16. Sonntags im Jahreskreis

Das Evangelium will nicht nur erzählen, was Jesus gelehrt und was er getan hat. Es erzählt auch immer wieder, wie die Jünger gehandelt haben und was Jesus von ihnen verlangt hat.
Die Jünger aber stehen stellvertretend für die Christen jeder Zeit: Sie sind es, die als erste versucht haben, nach Jesu Wort und Beispiel zu leben – und daher sind die Jüngerunterweisungen, wie im heutigen Evangelium, immer auch Unterweisungen für unser Christsein heute.
Im heutigen Evangelium bringt uns der Evangelist Markus in drei Schritten eine solche Unterweisung ins Jünger-Sein.

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WENN DAS REICH GOTTES NAHE IST

(zum 10. Sonntag im Jahreskreis Mk 3,20 – 35)

ZOFF IN DER HEILIGEN FAMILIE

Hör’ ich recht? Das hört sich nach Streit an – Streit in der Familie Jesu. Der Evangelist erzählt tatsächlich, dass die Angehörigen Jesus zurückholen wollen. Begründung: Er sei von Sinnen. Ihre Einschätzung deckt sich sogar mit der offiziellen der Schriftgelehrten: Jesus sei von Beelzebub besessen. Immerhin: von dem Obersten der Dämonen. Die einen sagten, was sie dachten, die anderen hatten schon ein fachmännisches Urteil parat. Dabei ist Jesus noch ganz am Anfang seines Weges. Aber ein unbeschriebenes Blatt ist er längst nicht mehr. Und wenn ich dann höre, dass Jesus seine Mutter und seine Brüder schroff abweist, gar fremde Leute zu Mutter und Brüder erklärt – ich bin irritiert, fassungslos, überrascht. Ich sehe schon die Überschrift in der Zeitung morgen, die ich nicht nennen darf: Zoff in der Heiligen Familie.

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DER STIMME JESU FOLGEN

BEGEGNUNG

Zwischen 64 und 67 n. Chr. verfolgte Kaiser Nero die Christen in Rom. Nach der Legende floh deshalb der Apostel Petrus und ging aus Rom weg. Auf seinem Weg stadtauswärts begegnete ihm Jesus, der stadteinwärts unterwegs war. Petrus fragte ihn: “Quo vadis, domine? Wohin gehst du, Herr?” Jesus antwortete: “Ich gehe nach Rom, um mich nochmals kreuzigen zu lassen.” Diese Antwort brachte Petrus ins Stocken, er fand neue Kraft und kehrte um. Er verschenkte im Glauben an seinen Meister in Rom sein Leben im Martyrium.

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WIE NEUGEBOREN

Der Sonntag heute hat einen schönen Namen: Wie neugeboren! Lateinisch: Quasimodogeniti. Das klingt gut, ist auch weniger eine Beschreibung als ein Ausruf: Wie neugeboren! Man könnte an ein erquickendes Bad nach einem heißen Tag denken, an eine wohltuende Rast nach einem beschwerlichen Weg, an ein gutes Wort nach einem erbitterten Streit. Wie neugeboren!

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Gründonnerstag

GOTT LÄSST UNS NICHT ALLEIN IM LEID

BEGEGNUNG MIT DEM LEID

Viele von Ihnen haben wahrscheinlich schon einmal einen schwer kranken Menschen im Krankenhaus besucht. Wie ist es Ihnen dabei ergangen? Haben Sie sich vielleicht vorher gefragt: “Was soll ich bloß sagen?” oder sich gedacht: “Hoffentlich jammert der andere nicht zu viel, oder fängt gar zu weinen an? Dann weiß ich nicht mehr, was ich tun soll.”

Wie geht es Ihnen bei einem Begräbnis. Mit welchem Gefühl gehen Sie zu den Trauerfamilien hin und wünschen ihnen Beileid? Können Sie in die traurigen Gesichter sehen, den Schmerz aushalten der sie anblickt, oder in solchen Situationen Worte des Trostes finden, die nicht bloß oberflächlich sind?

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Palmsonntag

GOTT STEHT AUF DER SEITE DERER, DIE LEIDEN

In der Leidensgeschichte Jesu wird uns sein Leidensweg vor Augen gestellt, sein körperliches wie auch sein seelisches Leiden. In Jesus stellt sich Gott auf die Seite aller Leidenden. Angesichts der Passion Jesu stellt sich einem jeden von uns die Frage: Wo stehe ich?

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KRAFT AUS DEM BLICK AUF DAS GANZE

ICH HABE EINEN TRAUM…

“I have a dream…” hat Martin Luther King jr. 1963 zweihundertfünfigtausend Anhängern der Bürgerrechtsbewegung in Washington zugerufen. Das besondere dieser historischen Rede: Dieser Traum hat viel bewegt und die Vereinigten Staaten und die ganze Welt verändert. Ein anderer großer Träumer und Visionär war Mahatma Gandhi.
“Wenn einer träumt, bleibt es ein Traum. Träumen wir aber alle gemeinsam, wird es Wirklichkeit” lautet eine Dom Helder Camara zugeschriebene und oft zitierte Spruchweisheit.

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