(Predigtgedanken zum 1. Advent Mk 13:24-37 / Jes 63:16-19 / Jes 64: 3-7)
AUFREISSEN
Leidenschaftlich, flehentlich hören wir Jesaja rufen: „Reiß doch den Himmel auf, und komm herab, so dass die Berge zittern vor dir.“ Wie fern, wie unnahbar muss der Himmel wohl sein! Die Menschen, die den Propheten hören, können mit dem Kopf nicken, ohne viel sagen zu müssen. Für sie ist der Himmel verschlossen. So verschlossen wie ihr Leben, wie ihr Geschick. Gebeutelt von der großen Geschichte, wehrlos Entwicklungen ausgesetzt, zwischen Lethargie und Resignation schwankend – so klein ist Gottes Volk gemacht. Klein mit Hut. „Reiß doch den Himmel auf, und komm herab, so dass die Berge zittern vor dir“. Ein tolles Bild! Wenn sogar die Berge zittern, die doch erhaben sind und nicht verrückt werden können – dann haben auch Unterdrückung und Angst keine Chance mehr. Es gibt noch Hoffnung! Es gibt wieder Hoffnung!
Ich erzähle zwar von gestern, aber die Erfahrung, dass der Himmel verschlossen ist, dass das Leben verschlossen ist, dass die Zukunft verschlossen ist – wer wüsste nicht, was angedeutet, offen gesagt, still verschwiegen oder laut geklagt wird.


