LEBEN IN ERWARTUNG

Predigtgedanken zum 4. Advent

Die Geschichte spielt kurz nach dem Krieg – in einer der zerbombten Städte in Deutschland. Noch ist der Schutt der zerstörten Häuser nicht beiseite geräumt. Aber die Züge fahren schon wieder.
Da geht ein alter Mann durch die dunklen Straßen in Richtung Bahnhof. An jedem Freitag tut er das. Die Menschen der Stadt kennen ihn schon, den Alten. Sie kennen seine Aufgeregtheit, seinen erwartungsvollen Blick. Sie wissen, dass der, den der Alte erwartet, auch dieses Mal nicht unter den Ankommenden sein wird.

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ES LIEGT WAS IN DER LUFT

(Predigtgedanken zum 2. Advent – Mt 3,1 – 12)

Es liegt was in der Luft: Ein Asket predigt in der Einöde – und die Menschen eilen zu ihm. Was sie wohl bewegt? Kein Zweifel: Sie wollen ihn hören. Scheinbar hat es die Runde gemacht in Dörfern und Städten: Ihr müsst zu ihm gehen! Verliert auch keine Zeit! – Ein Event? Ein Erlebnis? Nichts von beidem – oder nur am Rande. Es ist die Botschaft, die Beine und Herzen in Bewegung bringt. Die Botschaft ist einfach, fast schon genial, dabei spannungsgeladen: Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe!

Mich fasziniert diese Szene. Menschen wollen umkehren. Sie suchen jemanden, er ihnen dabei hilft. Sie sind auch bereit, sich etwas sagen zu lassen. Eine tolle Erfahrung! Ob ich mich ihnen anschließen möchte? Gleich heute?


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Adventsbasar

Am Samstag vor dem 1. Advent im Jahr 2022 war das Motto für den Adventsbasar der evangelischen Kirchengemeinde Alt-Tempelhof:

Unterstützung der Berliner Arbeitslosenhilfe.

Unsere Komturei St. Georg beteiligte sich und konnte durch das Angebot von Met, Brot und Glühweingelee mit einer Spende dazu beitragen. Außerdem konnte die DTHO-Komturei St. Georg einen Spendenbeitrag an die ev. Kirchengemeinde in Berlin Alt-Tempelhof für die Gemeindearbeit übergeben.

NON NOBIS DOMINE
Komturin Osr. Christine
DTHO+KOSG

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König der Barmherzigkeit

(Predigtgedanken zum Christkönigsfest (ev. Ewigkeitssonntag) Lk 23:35 – 43)

20. November. Ist heute eigentlich ein Festtag? Ein stinknormaler Sonntag? Heute ist der letzte Sonntag im Kirchenjahr. Krönung und Höhepunkt vieler Tage. Und er trägt einen großen Namen: Sollemnitas Domini Nostri Iesu Christi Universorum Regis – zu deutsch: Hochfest unseres Herrn Jesus Christus, des Königs des Weltalls, der König der Welt.
In der dunklen Jahreszeit verschwindet dieser Sonntag fast. Viele freuen sich schon auf die Weihnachtsmärkte. Sie haben schon reihenweise geöffnet. Einen Königstag haben wir heute nicht erwartet.

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GOTT IST EIN GOTT VON LEBENDEN UND SCHENKT UNS DIE AUFERSTEHUNG

(Predigtgedanken zum 32. Sonntag im Jahreskreis Lk 20:27 – 38)

WIEDERSEHEN

In der Todesanzeige stand: Wir sehen uns wieder. Schon als wir zusammen die Beerdigung überlegten, sagte sie es immer wieder. Es war Trost, es war Halt, es war Trotz. Den letzten Triumph mochten wir dem Tod nicht lassen. Sie, weil sie fest darauf vertraute, ihren Mann wieder zu sehen, ich, weil mir der Sieg Christi über den Tod so wichtig ist. Trotz der großen Trauer war es ein schönes Gespräch. Immer wieder längeres Schweigen. Dann erzählte sie von ihrem Mann. Was sie gemeinsam noch alles machen wollten. Woran sein Herz hing. Was jetzt auf schreckliche Weise an ein Ende gekommen war. Ein Verkehrsunfall. Als die Polizei vor ihrer Wohnungstür stand und die schlimme Nachricht überbrachte, war ihr, als ob das Haus über sie einstürzen würde. Lachend hatten sie sich am Morgen noch verabschiedet. Jetzt konnte es nur noch in einer Todesanzeige stehen: Wir sehen uns wieder.
Ein Aufbäumen: so kann unsere Geschichte nicht enden! So kann unsere Liebe nicht enden!

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ARTEN ZU BETEN

Predigtgedanken zum 30. Sonntag im Jahreskreis Lk 18: 9 – 14

SEHNSUCHT NACH SPIRITUELLEM LEBEN

Schon seit einigen Jahren befinden sich Esoterik und Spiritualität in Hochkonjunktur. Als ich kürzlich in einer Buchhandlung war, fiel mir dieser Trend besonders stark auf. Spirituell esoterische Literatur findet sich nicht mehr allein in den einschlägigen Abteilungen von Religion und Esoterik, sondern auch in der Philosophie und Populärmedizin. Neben einer Vielzahl unterschiedlicher Bücher werden auch Raucherstäbchen, Buddha-Figuren, Voodoo-Puppen, keltische Opfertücher usw. angeboten. Die Palette ist derart breit angelegt, dass fast jede spirituelle Vorliebe ausgelebt werden kann. Da Angebot und Nachfrage den Markt regeln, ist dieses breite Angebot ein Indiz dafür, wie stark in unserer Gesellschaft die Sehnsucht nach einem spirituell geprägten Leben ist.

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PLÄDOYER FÜR EIN „WOHLERGEHENS-DANKFEST“

(Predigtgedanken zum 28. Sonntag im Jahreskreis Lk 17:11 – 19)

GEHEILT

Wenn man von Galiläa im Norden nach Jerusalem im Süden kommen will, muss man durch Samarien. Die Samariter haben sich lange vor der Zeit Jesu von den Juden politisch und religiös abgespalten. Man war sich gegenseitig nicht freundlich gesinnt, betrachtete die jeweils anderen als Abtrünnige und Verirrte und wurde einander immer fremder. Auf dem Weg durch das Land der Fremden gab es Ungewohntes zu erleben und davon hatte man viel zu erzählen, wenn man wieder daheim war.

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HÖLLE UND HIMMEL – GANZ NAH

(Predigtgedanken zum 26. Sonntag im Jahreskreis Lk 16:19-31)

Himmel und Hölle scheinen unendlich ferne zu sein, dass sie nicht ernst genommen werden. Himmel und Hölle können aber ganz nahe sein. Mitten unter uns können wir Hölle und Himmel wahrnehmen, wenn wir bereit sind, Wahrheiten anzuerkennen und anzunehmen.

WENN EINER VON DEN TOTEN ZU IHNEN KOMMT

Abraham ist im Himmel, Lazarus auf seinem Schoß – der reiche Mann schmort in der Hölle, die fünf Brüder wissen von nichts. Ein Bote aus dem Jenseits wäre doch sehr barmherzig, oder? Und richtig toll, wenn jemand von den Toten käme und uns das ganze Ausmaß der Unterwelt präsentierte! Da sollte doch das letzte Wort noch nicht gesprochen sein!

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DIE LIEBE RECHNET NICHT

(Predigtgedanken zum 22. Sonntag im Jahreskreis LK 14,1-14)

DEMUTS-HEUCHLER?

Das heutige Evangelium möchte an unsere Gesinnung appellieren. Jesus beobachtet, wie offensichtlich einige Gäste nicht einfach zum Feiern und zur Ehrung des Gastgebers gekommen sind, sondern die Teilnahme am Festmahl dazu nutzen oder missbrauchen, sich selbst ins Rampenlicht zu bringen. Wenn sie ihr Verhalten nicht bedenken und ändern, wird auch der Ratschlag Jesu, sich auf den letzten Platz zu setzen, nicht viel helfen. Denn man kann sich ja auch heuchlerisch-demütig auf den letzten Platz setzen, um dann in einer großen Show höher hinauf zu rücken. Gnade dem Gastgeber, der die Schein-Demütigen nicht entdeckt und sie nicht in großer Geste nach oben komplimentiert; die Demuts-Heuchler werden es ihn bei erstbester Gelegenheit spüren lassen.

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