(Predigtgedanken z. 29. So. i. Jkr. / 18. So. n.Trinitatis; Lk 18:1-8; Ex 17:8-13; 2. Tim 3:14-4:1-2)
DIE LEIDENSCHAFT EINER EINFACHEN FRAU
Er sah sie am liebsten nur von hinten – wenn überhaupt. “Zänkisches Weib” nannte er sie, “Hexe”, “Ziege”, „Mistvieh“. Aber sie war hartnäckig. Ständig stand sie vor seiner Tür.
Sie lauerte ihm auf, lief ihm hinterher, ließ ihn nicht aus den Augen. Nachts erschien sie ihm sogar im Traum. Manchmal glaubte er schon, Gespenster zu sehen. Stand er vor dem Spiegel, sah er den Richter vor sich. Aber es war ihm unheimlich. Was für ein Richter! Du fürchtest weder Gott noch Menschen, sagte er sich – aber dieses Weib! Soll sie doch haben, was sie will.
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