(Predigtgedanken zum 1. Fastensonntag Mt 4: 1 – 11)
DIE GROSSE CHANCE ODER NUR EINE VERSUCHUNG
Talenteshows wie „die große Chance” oder „Deutschland sucht den Superstar” erfreuen sich immer wieder großer Beliebtheit. Der Traum von einer große Karriere beflügelt viele Menschen. Der Wunsch, auf irgendeine Weise das große Los zu ziehen, lässt sich gut nachvollziehen. Ob jemand wirklich dauerhaft das große Los gezogen hat, stellt sich oft erst nach Jahren heraus. Manche einmalige Chance entpuppt sich als misslungener Versuch oder gar als Versuchung, der man besser nicht nachgegeben hätte.
Im Evangelium wurde uns von den Versuchungen Jesu erzählt. Die Versuchungen, denen er im Laufe seines Lebens ausgesetzt war, zeigten sich zunächst auch als einmalige Chance, die nicht so schnell wiederkommt.
Nach der wunderbaren Brotvermehrung, so erzählt Johannes, hätte das Volk ihn gerne zu ihrem König gemacht. Jesus wies dieses Ansinnen zurück, da er mehr wollte. Den Tempelkult zu reformieren, Jerusalem von neuem zum religiösen Mittelpunkt der damaligen Welt zu machen, wäre in den Augen vieler durchaus einen Versuch wert gewesen. Und sie hätten es Jesus zugetraut. Das war aber nicht das Seine. Als Messias eine politische Karriere zu machen, lag gleichsam in der Luft. Viele warteten darauf. Jesus hat auch das zurückgewiesen und abgelehnt. Nicht wenige zogen sich enttäuscht von ihm zurück.