Fastenzeit 2024, Zeit des Nachdenkens und der Besinnung; Osterfest 2024, Ostergrüße

Nachdenkliches (nicht nur) zur Fastenzeit:

Und der Mensch heißt Mensch, weil er irrt und weil er kämpft, und weil er hofft und liebt, weil er mitfühlt und vergibt. Und weil er lacht, und weil er lebt….   (Herbert Grönemeyer, „Mensch“)

Es gibt viel Ungeheuerliches, doch nichts ist ungeheuerlicher als der Mensch. (Sophokles, „Antigone“)

Ich bin ein Mensch, nichts Menschliches ist mir fremd   (Terenz, „Heauton Timorumenos – Der Selbstquäler“)

Der Mensch ist das Maß aller Dinge, der seienden, daß sie sind, der nichtseienden, daß sie nicht sind. (Protagoras)

Edel sei der Mensch, hilfreich und gut! Denn das allein unterscheidet ihn von allen Wesen, die wir kennen. (Johann Wolfgang von Goethe)

Der Mensch is guad, de Leit‘ san schlecht!  (Karl Valentin)

Ich kehre habgieriger zurück, ehrsüchtiger, sinnlicher, ja grausamer sogar und unmenschlicher, weil ich unter Menschen war.  (Seneca, „Epistules molares ad Lucilium“)

Ich suche einen Menschen. (Diogenes von Sinope)

Mach’s wie Gott, werde Mensch. (Bischof Franz Kamphaus).

Ein Freund ist jemand, der deinen kaputten Zaun übersieht, aber die Blumen deines Gartens bewundert. (Wilhelm Raabe, dt. Schriftsteller und Zeichner; 1831 – 1910)

Ein guter Mensch ist der, der sein Kinderherz nicht verloren hat. (Meng-Tse; chin. Philosoph; 372 – 289 v. Chr.)

Alle denken nur darüber nach, wie man die Menschheit ändern könnte, doch niemand denkt daran, sich selbst zu ändern. (Leo N. Tolstoi, russ. Schriftsteller, 1828 – 1910).

Alles, was wir für uns selbst tun, tun wir auch für andere, und alles, was wir für andere tun, tun wir auch für uns selbst (Thich Nhat Hanh, vietn. Mönch und Lyriker, 1926 – 2022).

Die Freundschaft mit sich selbst ist ganz wichtig, weil man ohne sie mit keinem anderen Menschen auf der Welt befreundet sein kann (Eleanor Roosevelt, ehem. amerik. First Lady, 1884 – 1962)

Ich habe mich für die Liebe entschieden. Haß ist mir eine zu schwere Bürde. (Martin Luther  King, amerik. Pastor und Bürgerrechtler, 1929 – 1968)

Wir haben gelernt, wie die Vögel zu fliegen, wie die Fische zu schwimmen; doch wir haben die einfache Kunst verlernt, wie Brüder zu leben. (Martin Luther  King, amerik. Pastor und Bürgerrechtler, 1929 – 1968)

Die drängendste und wichtigste Frage des Lebens ist, „Was können wir für andere tun?“ Martin Luther  King, amerik. Pastor und Bürgerrechtler, 1929 – 1968).

Ich bin Pessimist für die Gegenwart, aber Optimist für die Zukunft. (Wilhelm Busch; 1832 – 1908).

Bitte wenden! 

Bitte wenden! Wir kennen diese freundlichen Worte vom Navigationsgerät, das uns zum Umkehren auffordert. Aber umkehren kann man ja eigentlich nur, wenn man sich schon auf den Weg gemacht hat und dann erkennen muß, daß man sich verfahren hat. Das heißt aber auch, daß eigentlich nur derjenige umkehren kann, der schon einmal aufgebrochen ist, das Risiko des Weges auf sich genommen hat, etwas probiert hat. Selbst auf die Gefahr hin, daß man manchmal auch den falschen Weg wählt. Und das ist für mich das, was Fastenzeit meint: Aufstehen aus Resignation und Hoffnungslosigkeit, Vorurteilen und Ängsten und vielem anderen, was Leben beschwert und belastet. Trotz immer noch Abstand halten das Gemeinsame fördern. Und auch, dass die Kirche sich zu längst überfälligen Reformen durchringt. Das wäre etwas Mutmachendes. Wenn Ostern der Sieg des Lebens über den Tod ist, dann sind diese Wochen die Zeit, genau dies einzuüben. Dann ist dies die Zeit, uns bewußt zu machen, wo und wie wir uns „eingerichtet“ haben, um erfolgreich den Aufbruch zu verhindern. Dann sind diese Wochen die Einladung, im Vertrauen auf den Gott, der das Leben will, aufzubrechen und das Leben zu suchen. 

Also, wer bisher noch den „alten“ Weg geht – bitte wenden!      (Hermann Becker)

Liebe Ordensschwestern, liebe Ordensbrüder, liebe Postulantinnen, liebe Postulanten, 

liebe Freunde und Förderer unseres Ordens,  liebe Ordensgeschwister,

es gibt zu viele Scharfmacher. 

Wir sind umgeben von scharfen Worten. Da pöbelt der Mob auf der Straße (abzugrenzen von friedlichen Demos!). Da hören wir erschütternde Nachrichten von Entführten, von Verletzten, von Toten. Nachrichten, die Stimmung erzeugen und dann stellt sich heraus: Stimmt gar nicht oder nicht in dem Umfang! Aber die Worte bleiben in der Welt, auf dem Server, im Gedächtnis und erzeugen Gefühle. Und die wirklichen Opfer von Gewalt, hilft es ihnen, wenn zukünftig noch mehr der Wahrheitsgehalt ihrer Geschichte hinterfragt wird? Und die vermeintlichen Täter, die dann doch keine waren?

Und wenn wir uns ungerecht oder falsch behandelt fühlen, dann ist das doch auch ein Nährboden für die Verurteilung, Verachtung des Anderen, sogar teils für Haß.

Haß aber ist das Gegenteil von Gott. Es hilft uns nicht, uns auf Recht und unser Gerechtigkeitsgefühl zu verlassen. Haß ist nicht konstruktiv, er ist stets destruktiv. Er löst keine Probleme, er ist zerstörerisch! 

Politisch aufgebauter Haß hat dazu geführt, daß Gewalt zum legitimen politischen Mittel werden konnte. Haben wir nicht daraus gelernt, wozu Haß führen kann? Haß ist, sogar wenn er gerechtfertigt erscheint, niemals hilfreich. Und unsere Geschichte, und unsere christliche Religion nehmen jeden von uns in die Verantwortung.

Das Wort Gottes aber ist das Wort des Lebens. 

Es ist das Wort der Liebe. Das Wort der Wunder. Das Wort der Weisheit. Das Wort vom Kreuz.

Als getaufte und gefirmte Christen, als Menschen, die sich auf Jesus Christus eingelassen haben und bereit sind, ihn durch unser Dasein zu bezeugen, ist es unsere Aufgabe, Botschafter der Hoffnung zu sein, die uns Tod und Auferstehung Jesu Christi schenken, in einer Welt voller bedrohlicher Entwicklungen.

Ich wünsche Ihnen / Euch eine Zeit der Vorbereitung auf Ostern, die Sie / Euch ermutigt, der Botschaft der Auferstehung zu trauen und ein Osterfest, das Sie / Euch darin bestärkt, aus dieser Hoffnung zu leben und zu handeln. 

„Überlaß es der Zeit“  von Theodor Fontane

Erscheint dir etwas unerhört,
Bist du tiefsten Herzens empört,
Bäume nicht auf, versuch′ s nicht mit Streit,
Berühr es nicht, überlaß es der Zeit.
Am ersten Tag wirst du feige dich schelten,
Am zweiten läßt du dein Schweigen schon gelten,
Am dritten hast du′ s überwunden,
Alles ist wichtig nur auf Stunden,
Ärger ist Zehrer und Lebensvergifter,
Zeit ist Balsam und Friedensstifter. 

Euch liebe Ordensgeschwister und Euren Familien wünsche ich ein frohes Osterfest und Gottes reichen Segen.

Dir lieber Ordensbruder Wolfgang und Deinen Ordensgeschwistern und Euren Familien ein frohes Osterfest und Gottes reichen Segen.

Dir lieber Ordensbruder Günther ein frohes Osterfest und Gottes reichen Segen

NND

Mit templerischen / ordensbürderlichen Grüßen

Euer südlichster Ordensbruder Klaus – Komtur – Komturei Johanna-von-Orléans,

Deutscher Tempelherren-Orden, ORDO MILITIAE CRUCIS TEMPLI (OMCT)   

Ordensdevise   Psalm 115, Vers 1

„NON NOBIS; DOMINE; NON NOBIS; SED NOMINI TUO DA GLORIAM“

„NICHT UNS; HERR; NICHT UNS; SONDERN DEINEM NAMEN GIB EHRE“

Klaus Kunerl