VERSÖHNUNGSPRAXIS KONKRET

Seit heute feiern wir die Gottesdienste vor dem verhüllten Kreuz. Ursprünglich hat man nur prunkvolle Kreuze abgedeckt, um den Blick auf den Leidenden zu lenken.

Dieser Brauch zeigt an, was Fastenzeit will: Mit Blick auf das Leiden Jesu seine Einladung annehmen. Seine Einladung ist die zu Frieden und Ehrlichkeit untereinander. Wer weiß, dass er selbst auf Barmherzigkeit angewiesen ist, sollte sich für jeden freuen, der sie auch erfährt.

Und sein Umgang mit diesem Thema war das Maß der Liebe, das die Passionslieder besingen.

Artikel lesen

GOTT HAT UNS SEINEN NAMEN ANVERTRAUT

(Predigtgedanken zum 3. Fastensonntag: LK 13:1-9, Ex 3:1-15, 1Kor 10:1-12)

Die Bilder „Dornbusch“ und „Feigenbaum“ stechen hervor aus den Lesungen dieses Sonntags. In unterschiedlicher Weise sind sie Bilder der Gegenwart Gottes.

WENN BÜSCHE UND BÄUME PREDIGEN

Es ist keine Überraschung! Ein Dornbusch kann brennen – und ein Feigenbaum soll Feigen tragen. Soweit ist auch alles klar. Der Dornbusch ist Wüstengestrüpp, der Feigenbaum eine Nutzpflanze. Der Dornbusch gibt sich mit karger Umgebung zufrieden, der Feigenbaum will umhegt und gepflegt sein.
Eine Überraschung allerdings ist, dass beide heute in der Predigt die Hauptrollen spielen sollen. Blumen in der Kirche finden wir schön, aber Dornbusch und Feigenbaum?

Artikel lesen

HARTE VERSUCHUNG

(Predigtgedanken zum 1. Fastensonntag Lk 4:1-13, Dtn 26:4-10, Röm 10:8-13)

ZARTE VERSUCHUNG

Die zarteste Versuchung ist ein Stück – Schokolade. Nein, nicht irgendein Stück – es muss schon die richtige Schokolade sein. Welche? Das darf ich nicht sagen.
Trotzdem gefällt es mir, zart versucht zu werden, wenn ich denn schon versucht werde. Schokolade ist ansonsten auch nicht gefährlich, weder für mich, noch für andere. Bis auf die Kalorien. Die sind aber versteckt und tun nicht weh. Schlimmstenfalls: ein Loch im Gürtel weiter.

Aber wenn wir schon einmal dabei sind: Es gibt Versuchungen, für die ein Loch im Gürtel nicht reicht. Die Spuren hinterlassen, die nicht mehr messbar sind. Die weh tun – und andere in Mitleidenschaft ziehen. Die die ganze Kirche, die Gemeinschaft der Heiligen, verletzen.
Ich denke an das Thema Missbrauch, an traumatische Begegnungen – und an die jungen Menschen, die zu Opfern gemacht wurden, ohne sich wehren zu können oder Gehör gefunden zu haben. Dass es diese Schuld auch anderswo gibt oder gegeben hat, tröstet nicht. Wir müssen von bitteren Versuchungen reden. Auch von der Versuchung, alles in Schweigen zu hüllen.

Die bitterste Versuchung ist, sein und das Leben anderer Menschen zu verspielen. Besonders traurig, weil selbst Nähe und Zuneigung in Untiefen führen können, die der Hölle sehr nahe sind.

Artikel lesen

GOTTES SELTSAME PERSONALPOLITIK

Predigtgedanken zum 5. So.i.Jkr. / 4. So.v.d. Passion: Lk 5:1-11, Jes 6:1-2a 3-8, 1Kor 15:1-11

In allen drei Lesungen dieses Sonntags geht es um Berufungserzählungen. In ihnen zeigt sich Gottes seltsame Personalpolitik ohne Stellenanzeigen, Jobbörsen oder Auswahlverfahren. Dennoch haben diese Menschen Geschichte geschrieben. Sie begegnen uns in unseren liturgischen Feiern.

Artikel lesen

EINE PREDIGT ÜBER EINE PREDIGT

Predigtgedanken zum 3. So.i.Jkr. / 3. So.n.Epiphanias; Lk 1:1-4;4:14-21;                 
Neh 8:2-4a;5-6;8-10; 1Kor 12:12-31a

DREISATZ

Eine Predigt über eine Predigt – das ist schon etwas!
Eine Predigt Jesu über die Predigt eines Propheten – das ist noch mehr!
Eine Predigt Jesu über das Neue ganz und gar aus dem Alten – das ist die Krönung!

Artikel lesen

WES GEISTES KINDER SIND WIR?

(Predigtgedanken zum Fest der Taufe des Herrn / 1. So.n.Epiphanias; Lk 3:15-16, 21-22; Jes 40:1-5.9-11; Apg10:34-38)                                                                                             

Jesus lässt sich von der Predigt des Täufers Johannes ansprechen. Nach dessen Mord tritt er in seine Fußstapfen und führt weiter, was Johannes begonnen hat. In der Taufe zeigt sich, wes Geistes Kind er ist. In der Taufe wurden auch wir Kinder Gottes und mit dem Heiligen Geist beschenkt. An uns liegt es, wie weit wir uns von ihm prägen lassen.

Artikel lesen

Solidarität zwischen den Generationen nach der Art Gottes

(Predigtgedanken zum Fest der Heiligen Familie / 1. Sonntag nach Christfest, Lk 2:41-52, Sir 3:2 – 6, 12 – 14, Kol 3:12 – 21)

GUT AUFGEHOBEN

Josef und Maria erleben in der gerade gehörten Geschichte schockiert, wie ihr Jesus, der ihnen so vertraut ist, seinen Weg geht und darauf beharrt, dass es ja gar nicht anders geht: Er muss einfach seine Sonderwege gehen, wenn er dem gehorcht, von dem jede Elternschaft ihre Berechtigung bezieht, nämlich dem himmlischen Vater.

Die Geschichte von Jesus in den Jahren der Pubertät war mir als Vater ein großer Trost, besonders dann, wenn meine Tochter Entscheidungen traf, die ich nicht sofort nachvollziehen konnte.

Nun, das ist die eine Seite der Verantwortlichkeit zwischen Generationen: Dass Eltern ihren Kindern ermöglichen, ihren je eigenen Weg zu gehen. Und wenn das geschieht, dürfen wir uns als Eltern auch herzlich freuen: geht damit doch eine Frucht auf, die wir mit Liebe gepflegt haben.

Dass das nicht immer so leicht geht, weil wir als Eltern nicht immer rasch erkennen, was die Jungen bewegt, das wird uns hier am Beispiel von Josef und Maria vor Augen geführt: Es ist also keine Schande, wenn wir manchmal etwas länger brauchen: Es ist ja nicht unser Leben, was die jüngere Generation lebt. Ich finde, dieser Gedanke hat viel Entlastendes – für beide Seiten. Wir Eltern können also getrost unsere Kinder und deren Weg der Hand Gottes anvertrauen. Bei ihm sind sie gut aufgehoben.

Artikel lesen

MICH WUNDERT, DASS ICH FRÖHLICH BIN Predigtgedanken zum 3, Advent Lk 3:10-18, Zef 3:14-17, Phil 4:4-7                           

Die Liturgie des 3. Adventssonntages beginnt mit der Aufforderung „Freut euch im Herrn zu jeder Zeit“ und trägt den lateinischen Titel Gaudete. Was ist der Grund dieser Freude? Es geht dabei mehr als um eine Vorfreude auf Weihnachten. Wer Gott nahe weiß, kann froh und gelassen sein.

Artikel lesen

MIT ERHOBENEM HAUPT ZEUGEN UND BOTEN DER NEUEN WELT

Predigtgedanken zum 1. Advent: Lk 21:25 – 36, Jer 33:14 – 16, 1Thess 3:12 – 4:2)                                                                                                                             

Die auf den ersten Blick düsteren Texte des 1. Adventssonntags scheinen nicht in unsere vorweihnachtliche Stimmung zu passen. Sie schildern die Welt, wie sie ist. Sie versprechen aber auch einen neuen Anfang. Erhobenen Hauptes können wir unserer Zukunft entgegen gehen.

Artikel lesen

WER/WAS KANN UNS RETTEN?

(Predigtgedanken zum 33. So. i. Jkr. / vorletzten So. i. Kirchenjahr; Mk 24 – 32, Dan 12:1-3, Hebr 10:11 – 14, 18).                                                                                      

Am Ende des Kirchenjahres lenkt die Liturgie unsere Aufmerksamkeit auf das Ende. Alles hat ein Ende, auch Schrecken und Not. Der Glaube an die Anwesenheit Gottes auch in der Not gibt uns Hoffnung und Kraft in Zeiten des Schreckens und der Not.

Artikel lesen