WIE KOMME ICH IN DEN HIMMEL?

(Predigtgedanken zum 21. So.i.Jkr. / 10.So.n.T.; Lk 13:22-30; Jes 66:18-21; Hebr 12:5-7, 11-13)

DIE ENGE TÜR?

Vielleicht kennen Sie noch den Schlager: Wir kommen alle, alle, alle in den Himmel, weil wir so brav sind… Dieses Schunkellied mag uns zwar bei diversen Festen den Ernst der Lage vergessen lassen, wird aber im Alltag von kaum jemand als bare Münze genommen. Auch wenn wir an einen barmherzigen und verzeihenden Gott glauben, kommt es dadurch nicht zu einer Bedeutungslosigkeit unserer Handlungen und unserer Lebensführung.

Auch wenn unsere Gesellschaft häufig vorgibt, dass wir ja alle nicht wirklich schuld sind, weil wir unseren Prägungen und Umwelteinflüssen ausgeliefert und daher nicht zur Verantwortung zu ziehen sind, bleibt die Frage nach eine gerechten Beurteilung unserer Taten nach diesem Leben.

Die Frage, wer in den Himmel kommt, und wie viele und unter welchen Bedingungen dieses Ziel erreichen werden, beschäftigt immer wieder Menschen. Das Bild mit der Engen Tür hat dabei aber so seine Tücken.

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LOHNENDES WARTEN

(Predigtgedanken zum 19.So.i.Jkr. / 8.So.n.Trinitatis; Lk 12:32-48, Weish 18:6-9, Hebr 11:1-2,8-19)

WENN BILDER PURZELN

Verstehe ich richtig? Der Herr hat sich auf eine Hochzeit begeben – und ich soll auf ihn warten? Ohne dass er mir sagt, wann er kommt? Halt! Mag sein, dass Herren Allüren haben, aber am Abend ziehe ich mir den Rock aus und lösche das Licht. Ich schau auf die Uhr: Morgen ist auch noch ein Tag!

Fast schmeichelnd erzählt Lukas, aus dessen Feder heute die Frohe Botschaft ist, dass der Herr, wenn ich denn auf ihn warte, die Verhältnisse umkehrt: Er zieht sich die Schürze an, bittet mich zu Tisch – und bewirtet mich. Nicht Fingerfood, schnelle Küche oder so – ein richtig tolles Mahl. Wenn ich schon nicht auf der Hochzeit dabei sein konnte – jetzt bin ich sogar die Hauptfigur. Haken ist nur: wachen. Ihn erwarten. Ihm entgegengehen. Sprich: Gestiefelt und gespornt. Mach das Licht nicht aus, sage ich mir. Es ist doch nur die eine Nacht.

Aber die Bilder purzeln dann doch durcheinander. Ich lege mich nicht zur Ruhe – aber der Herr kommt auch nicht. Wie lange ich jetzt schon warte!

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DAS GEHEIMNIS VON PROBE UND VERSUCHUNG

(Predigtgedanken zum 17. So.i.Jkr. / 6. So.n.Trinitatis Lk 11:8–13; Gen 18:20–32; Kol 2:10-14)

Das Vaterunser war und ist Anlass zu tiefen Betrachtungen zu den einzelnen Bitten. Die letzte Bitte hat es besonders in sich: Führe uns nicht in Versuchung. In ihr schließt sich der Kreis zum Beginn des Gebetes mit der intimen Anrede Gottes als Papa. Es geht um das Vertrauen in Gott, das auch in den größten Herausforderungen des Lebens trägt.

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EINE GESCHICHTE, DIE AUGEN UND HERZEN ÖFFNET

(Predigtgedanken zum 15. So.i.Jahreskreis / 4. So. n. Trinitatis, Lk 10:25-37, Dtn 30:19-14, Kol 1:15-20)

AUFWACHEN

Heute müssen wir das Pferd vom Schwanz aufzäumen! Die Geschichte von ihrem Ende lesen. Da wacht ein Mensch auf. Fremde Umgebung, fremde Stimmen. Ein anderer Mensch sieht nach ihm. Was ist denn passiert? Wie komme ich hierher? Er schaut sich um, er hört das Knobeln draußen, Rauch liegt in der Luft: Er ist in einer Gaststätte. Der Wirt setzt sich an sein Bett. Der Kopf dröhnt. Alles tut weh. Langsam kommt die Erinnerung wieder. Da war doch diese schreckliche Wegstrecke. Und dann der Überfall. Es ging alles so schnell. Fast tot geschlagen, beraubt, an den Straßenrand geworfen. Ab da an – Filmriss. Der Mann reibt sich die Augen, tastet sein Gesicht ab, fährt sich durch die strähnigen Haare. Kein Mensch weiß, wo er ist. Ob man schon nach ihm sucht? Ihn aufgegeben hat? Die Gedanken jagen sich. Er versucht, sich zu setzen. Es geht nicht. “Bleib liegen”, sagt der Wirt, “Hauptsache, du lebst!” “Was ist mit mir”, fragt der Mann. Und der Wirt erzählt: “Ein Samariter auf der Durchreise hat dich gefunden, dich versorgt, dich nach hier gebracht. Er hat schon für dich gezahlt. Du brauchst dir keine Sorgen machen. Schlaf wieder.”

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EINE LIEBESERKLÄRUNG – SPANNUNGEN UND VIELFALT EINGESCHLOSSEN

(Predigtgedanken zum Hochfest Peter und Paul / 2. So. n. Trinitatis Mt 16:13-19; Apg 12:1 – 11; 2 Tim 4:6 – 8, 17 – 18)

Für die beiden bekanntesten Apostel feiern wir ihren Festtag gemeinsam. Zwei Apostel von ganz unterschiedlichem Charakter und Temperament, beide mit einem dunklen Schatten. Das Bekenntnis des Petrus und der Einsatz des Paulus sind Liebeserklärungen an Jesus, auf den sie ihr Leben setzen. Wir sehen beide einen Karren ziehen, den wir Kirche nennen.

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EINHEIT UND HERRLICHKEIT

(Predigtgedanken zum 7. Ostersonntag, Exaudi, Joh 17:20-26, Apg 7:55-60, Offb 22:12-14, 16-17, 20)

Was kann das Evangelium uns zu den anstehenden Herausforderung der Kirchengemeinden in unserer Zeit sagen? Jesus hebt in seiner Abschiedsrede die Bitte um die Einheit der Jünger hervor, damit die Welt die Herrlichkeit Jesu erkennt. Beides sind als geistliche Wirklichkeiten zu verstehen, nicht als organisatorische Maßnahmen.

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GESEGNET UND GESENDET

(Predigtgedanken zum Fest Christi Himmelfahrt Lk 24:46-53, Apg 1:1-11, Offb 22:12-14,16-17,20)

ABSCHIED

Die biblischen Berichte von der Himmelfahrt Jesu sind bei den einzelnen Evangelisten in ihrem äußeren Ablauf unterschiedlich beschrieben. Dies zeigt uns, dass es wohl keinem der Berichterstatter ein Anliegen war, uns den äußeren Ablauf des Geschehens genau zu schildern. Vielmehr wollten uns die Evangelisten das Anliegen Jesu weiter geben und ans Herz legen, das der Herr gleichsam wie ein Testament den Seinen in die Hände legte, bevor er diese Erde verließ.

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DEN ALLTAG MIT NEUEN AUGEN SEHEN

(Predigtgedanken zum 3. Ostersonntag, Miserikordias, Joh 21:1-19, Apg 5:22b-32.40b-41, Offb 5:11-14)

„ICH GEHE FISCHEN“

Ein schnörkelloser Satz – mitten im Evangelium: „Ich gehe fischen“. Ich kann mir Petrus auch richtig vorstellen. Dass er ein gestandener Fischer ist, mit langjähriger Erfahrung, hätte ich fast vergessen. Ich habe ihn immer nur mit Jesus ziehen gesehen. Er ist einer seiner Jünger. Vollmundig, überzeugt – manchmal gar draufgängerisch. Als Jesus gefangen genommen wird, scheut er nicht davor zurück, sich schützend mit dem Schwert einzumischen, aber als er im Hof des Hohenpriesters von einer Magd angesprochen wird, leugnet er gar dreimal, ihn überhaupt zu kennen. Das liegt erst Tage zurück. Eine dichte, angstvolle Zeit. Dann war Petrus am Grab. Nur mit der Botschaft der Frauen im Ohr, sie hätten von seiner Auferstehung gehört. Gesehen hat er – nur eine leere Stelle. Sie spiegelt sein Inneres. Leer fühlt er sich auch – der Petrus. Dabei hat er den schönen Namen „Fels“ – wie sein Namen übersetzt heißt – bekommen, als er das Bekenntnis formulierte: Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Es ist, als ob es erst gestern gewesen wäre. Jetzt hören wir ihn nur sagen: „Ich gehe fischen“. Der Alltag ist wieder da. Mehr noch: Petrus kehrt in sein altes Leben zurück. Sogar der Ort stimmt: der See von Tiberias. Dort kannte er die Gräser und die Wellen, die Menschen und ihre Geschichten – hier war er zu Hause. Die anderen Jünger schließen sich Petrus an. In dieser Nacht fingen sie aber nichts. Ihnen geht nicht mal ein Fisch ins Netz. Als der Morgen graut, stehen sie mit leeren Händen da.
Unausgesprochen steht eine Frage im Raum: Jesus, nur eine Episode? Ein Traum?

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Fastenzeit 2025, Zeit des Nachdenkens und der Besinnung; Osterfest 2025, Ostergrüße

Nachdenkliches (nicht nur) zur Fastenzeit:

Vergeben heißt:
neues Leben und neue Freude wecken
von Phil Bosmans

Nichts kann dich so belasten,
wie die Unfähigkeit zu vergeben.
Nichts quält dich mehr,
als Tag und Nacht zu leben
mit dem spitzen Stein des Hasses
in deinem Herzen.    

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