ORDENSLICHTVESPER ALS GEISTLICHER AUFTAKT DES ORDENSSEMINARS

Zum Beginn des zweitägigen Ordensseminars, das in diesem Jahr in Berlin-Tempelhof stattfand, trafen sich alle Teilnehmer und Ordensangehörigen in der Tempelhofer Dorfkirche.

Die Lichtvesper ist eine Form des Wortgottesdienstes, die an Elemente aus der alten Kirche anknüpft.

Sie wird am Abend gesungen, um den Tag ausklingen zu lassen. Sie ist reich an Symbolen (Weihrauch und Kerzen), tiefen Gedanken und wunderbaren Melodien. Liedrufe und Psalmverse, Hymnen und Gebete, Schrifttexte und Zeiten der Stille wechseln sich einander ab.

Sie ist eine gemeinschaftliche Gebetsform, geeignet, um zu innerer Ruhe zu kommen, die Gedanken auf Wesentliches zu konzentrieren und die Erlebnisse des Tages zur Einheit werden zu lassen.

Die Stimmung ist von einer tiefen inneren Freude geprägt und regt uns an, uns zur Nacht in großer Gelassenheit in die Hände Gottes fallen zu lassen.

Adventlicher Gruss des Ordenshauses Berlin-Brandenburg an den Gemeindekindergarten

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OBr. Wolf mit Ordenshausangehörigen, Leiterin der Kita Frau Haase

Dem Ordenhaus war es zu Beginn ihres Wirkens wichtig, am Nikolaustag den Gemeindekindergarten der Kirchengemeinde Alt-Tempelhof zu besuchen und die Verbundenheit des Ordens – in Anlehnung an das historische Vorbild – zum Ausdruck zu bringen. So konnten die Kinder etwas über unseren Orden und seine Aufgaben altersgerecht erfahren und wurden natürlich auch mit einer Nikolaus-Gabe am Schluss des Besuches überrascht.

DIE TEMPELRITTER SIND ZURÜCK: GRÜNDUNGSAKT FÜR NEUES ORDENSHAUS IN DER DORFKIRCHE

 

OBr. David u. OBr. Wedemeyer Foto: Berliner Woche

Tempelhof. Am 30. Oktober haben sich die Tempelritter – Gründungsväter und Namensgeber des Bezirks – mit einem feierlichen Gottesdienst offiziell zurückgemeldet und an alter Stelle ein neues Ordenshaus gegründet.

Der neue Berlin-Brandenburger Ordensstandort befindet sich unter dem Dach der historischen Dorfkirche und Komturei Tempelhof am Reinhardplatz. Der Kirchenbau wird um das Jahr 1200 datiert und soll eine direkte Gründung des geistlichen Templerordens auf der Teltower Hochebene gewesen sein. Auch die Entstehungsgeschichte der Nachbargemeinden Marienfelde und Mariendorf samt dem Bau ihrer historischen Feldsteinkirchen ist eng mit den Tempelrittern verknüpft.

Nur im Fall Lichtenrade sind die Historiker unschlüssig. Ihr ursprüngliches Eigentum fordern die Nachfahren der legendenumwobenen Ordensritter aber nicht zurück. „Wir sind hier lediglich Gast beziehungsweise Partner der hiesigen Gemeinde und nicht Teil der Kirche“, so der zur Feier des Tages aus Oberderdingen angereiste Ordensmeister des Deutschen Tempelherren-Ordens, Prior Dr. Manfred Schneider, zur Berliner Woche.

Zurzeit beanspruchen in Deutschland etwa über 1000, weltweit rund 30 000 Tempelritter die Nachfolge der historischen Vorbilder des 1118 von Hugo de Payens und acht weiteren französischen Rittern gegründeten und nach dem Tempelberg in Jerusalem benannten Ordens, auch als „Die Arme Ritterschaft Christi vom Tempel Salomonis“ ein Begriff. Die Gründung der Komturei Tempelhof fand damals in der einstigen Ordensprovinz Alemania et Slauia (auf der Teltower Platte) statt. Am Freitag, 13. Oktober 1314 (der Freitag gilt seitdem weithin als Unglückstag), hatte der französische König Philipp IV. („der Schöne“) den Orden dann mit Unterstützung des Papstes gewaltsam auflösen lassen und verboten. Viele Templer wurden verhaftet und ihr letzter Großmeister Jacques de Molay in Paris auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Nun sind die Tempelritter wieder in Tempelhof und firmieren als christlich-ökumenischer Ritterorden mit dem Bekenntnis zu Jesus Christus. Neben dem Erhalt der uralten Symbole und der alten Rituale wollen sich die Neu-Templer vornehmlich sozialen Projekten widmen.

(Horst-Dieter Keitel von der Berliner Woche)

Ausklang der Gründungsfeierlichkeiten

Die Weltlichkeit hat immer ihren Platz in unserem Orden und so klingen manche Abende auch mit einer Begegnung beim gemeinsamen Mahl aus.

Gerade an einem solch außergewöhnlichen Tag macht es Sinn, dass man gemeinsam die Erlebnisse und Eindrücke austauscht und untereinander, aber auch mit den geladenen Gästen ins Gespräch kommt.

Das gegenseitige Kennenlernen konnte dabei intensiviert werden. Das Zusammentreffen von unterschiedlichen Herkunftsorten, Berufen und unterschiedlichen christlichen Prägungen macht eine solche Begegnung für alle zu einem Gewinn und erweitert damit die Basis der menschlichen Gemeinschaft im Orden. Unser Templerorden pflegt die historische Ordenstradition einer Gastfreundschaft, bei der man sich wenn sich die Gelegenheit ergibt, auch gegenseitig besucht. So wurden an diesem Abend neue Kontakte geknüpft und alte vertieft.

In der Weltlichkeit zu Hause zu sein, ist unserem Orden ebenso sehr wichtig, auch wenn dieser Tag stark durch die gottesdienstlichen Aktivitäten geprägt war. Das junge Ordenshaus Berlin-Brandenburg hat unter der Federführung ihres Ordensoffiziers zur Überraschung aller bereits Freitzeitkleidung entwickelt, mit der man sich zum Orden bekennen kann.

Als Dank für den Einsatz, der die Gründung in dieser Form möglich gemacht hat, übergab OBr. Wolf  dem Ordensmeister Prior Dr. Schneider eine nicht alltägliche Kapuzenjacke. Bei einer Begegnung am Lagerfeuer im nächtlichen Berlin kam diese dann bereits zu ihrem ersten Einsatz.

Gründungsgottesdienst des Ordenshauses Berlin-Brandenburg

Ansprache

OBr. Wolf zur Eröffnung des Gottesdienstes

OBr. Wolf eröffnete den Gottesdienst durch die Begrüßung der Gottesdienstteilnehmer und geladenen Gäste. In beeindruckenden persönlichen Worten schilderte er seine wachsende Beziehung zu dieser historischen Kirche aus der Templerzeit und sein Hineinwachsen in den Orden. Die Faszination dieses Weges und die damit verbundene Begeisterung waren die Brücke, um Interessenten für den Orden und den Aufbau des Ordenshauses Berlin-Brandenburg zu gewinnen.

Ordensmeister Prior Dr. Schneider versinnbildlichte, dass das neue Ordenhaus nur dann wachsen kann, wenn seine „Bausteine“ eine lebendige Gemeinschaft bilden, die sich nicht abschottet und als vollendet ansieht, sondern stets offen und einladend für neue Interessentinnen und Interessenten ist.

Eine Ordensgemeinschaft bedarf einer Leitung, die sich für dieses Leben vor Ort verantwortlich zeichnet. Daher ernannte der Ordensmeister im Gottesdienst OBr. Wolf zum Ordensoffizier.

Handauflegung durch Pfarrerin Voigt

Handauflegung durch Pfarrerin Voigt

Ungewöhnlich ist es, wenn ein Ordensangehöriger auch noch eine geistliche Berufung erkennen lässt, die sich in vielen Gesprächen herauskristallisierte. Daher wurde OBr. Wolf durch Handauflegung auch noch zum Ordensliturgen berufen. In diesem Amt steht er den Ordensvespern des Ordenshauses in der Tempelhofer Dorfkirche vor und bekam als Zeichen seines geistlichen Amtes das Kapitelkreuz verliehen.

Die von OSr. Monika Schneider gestaltete Ordenshauskerze wurde gesegnet und ist das sichtbare Symbol für Jesus Christus. In den Ordenslichtvespern und im Konvent wird die Ordenshauskerze künftig entzündet.

Ein Orden lebt von den Menschen, die dem Ordensideal folgen – ein Ordenhaus beginnt zu leben, wenn Menschen bereit sind, sich auf den Weg in den Orden zu machen. So haben sich an diesem denkwürdigen Abend in der Tempelhofer Dorfkirche vier Männer versammelt, um den Weg in die Ordensgemeinschaft als Ordensaffiliierte zu beschreiten. Leider war ein weiterer Interessent aus beruflichen Gründen gehindert, an der Aufnahmefeier teilzunehmen. Gemeinsam mit dem neu ernannten Ordensoffizier Wolf werden sie nun Schritt für Schritt den Orden näher kennenlernen und gleichzeitig auch im Ordenshaus aktiv für die Umsetzung der Ordensideale mitarbeiten.Die historische Templer-Brüderschaft, die beim Konzil von Pisa gegründet wurde, hatte die Aufgabe, die Templer bei ihren Aufgaben tatkräftig ideell und materiell zu unterstützen.

Auf diese Grundlage lassen sich unsere Ordensaffiliierten zurückführen und sollen die Ordensgemeinschaft gemäß des großen historischen Vorbildes unterstützen. Als äußeres Zeichen ihres neuen Standes verlieh Ihnen der Ordensoffizier im Auftrag der Ordensregierung das Affiliiertenzeichen, das sie daran erinnern soll, dass ihr alltägliches Leben von Wahrheit, Gerechtigkeit, Brüderlichkeit und Hilfsbereitschaft geprägt sein soll. Im Rahmen eines Ordensseminars im Jahr 2015 werden dann alle Ordensaffiliierten, Interessentinnen und Interessenten tiefer in die Historie, Ordensideal und gelebter Ordenswirklichkeit eingeführt.

Gemäß unsere Ordensverfassung ist es uns ein stetes Anliegen, die Jugend in den Orden mit einzubinden. So erklärte Mia im Gottesdienst vor dem Ordensprior die Bereitschaft, in den Ordenlichtvespern des Ordenshauses künftig als Ordensministrantin dem Ordensliturgen OBr. Wolf beizustehen.

ERHEBUNG EINER ORDENSCELLA ZUM ORDENSHAUS BERLIN-BRANDENBURG

Unser Orden freut sich, das nicht alltägliche Ereignis bekannt machen zu dürfen, dass die Cella von Ordensangehörigen in Berlin-Brandenburg gewachsen ist und die Voraussetzung für die Gründung eines Ordenshauses als Vorstufe zu einer Komturei erfüllt hat.

Als Zeichen der neuen Würde und als Ausdruck der regionalen Identität der neuen Gemeinschaft im Orden ist dem Ordenshaus von der Ordensregierung das Recht verliehen worden, ein eigenständiges Wappen führen zu dürfen. Die linke Seite des Wappenschildes symbolisiert den Bezug zum Deutschen Tempelherren-Ordens, der für dieses Ordenshaus die Verantwortung trägt.

Im Feld oben links ist der Bezug zur Wiederbegründung des historischen Templerordens in Frankreich im Jahr 1705 festgelegt. Das darunter abgebildete Doppelkreuz ist der Flagge des historischen Templerordens entnommen. Die rechte Seite ist – falls sich dies heraldisch umsetzen lässt – einem Ordenhaus bzw. einer Komturei gewidmet. Die Cella hat sich aufgrund des Bezuges ihrer Angehörigen für die Wappensymbole von Berlin und Brandenburg entschieden.

In einem feierlichen Gründungsgottesdienst werden schließlich dem neuen Ordenshaus die Insignien verliehen, die sich mit diesem wichtigen Schritt verbinden. Diese Insignien sind das optische Symbol der Verbindung zum historischen Templerorden, aber auch die Brücke zum bestehenden Deutschen Tempelherren-Orden (Ordo Militiae Crucis Templi), die in dieser neuen Form intensiv gelebt wird.

Wenn dieses Geschehen dann noch auf für den Orden äußerst bedeutsamen historischen Grund stattfinden darf, dann ist dies ein zusätzlicher außerordentlicher Grund zur Freude:

Auf dem Boden der historischen Komturei Tempelhof aus dem Jahre 1200, die zur Ordensprovinz Alemania et Slauia gehörte, befindet sich noch heute die alterwürdige Dorfkiche Tempelhof. In diesem Rahmen die Gründung des Ordenshauses Berlin-Brandenburg feiern zu dürfen, ist eine seltene Ehre und Auszeichnung für unsere dortigen Ordensangehörigen. Die damit fühlbar nahe Verbindung zum historischen Orden ist Auftrag, Verpflichtung, aber auch wirksame Stärkung auf dem Weg zur Komturei.

Wir laden auf diesem Wege alle Christinnen und Christen sowie alle Vertreter von christlichen Ritterorden ein, an diesem Gründungsgottesdienst teilzunehmen:

BERLIN-TEMPELHOF
DORFKIRCHE, Reinhardplatz
DONNERSTAG, 30.10.2014
UM 18 Uhr

Beistand für Kinder als gelebter Auftrag

Armut kann jeden treffen und das gilt leider auch für die Wohlstandsgesellschaft in Deutschland. Ganz besonders bitter ist es, wenn Kinder aufgrund des Schicksalsschlages ihrer Eltern betroffen sind. Wenn das Geld in den Familien knapp wird, müssen Kinder mit dem auskommen, was übrig bleibt. Auch wenn diese Kinder nicht verhungern müssen, so fehlt doch einiges, was zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung gehört.

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