(zum 22. Sonntag im Jahreskreis/Mk 7:1-8.14-15.21-23)
„ALS OB“
Manchmal tun wir „als ob“. Das Kind gibt vor, sich gewaschen zu haben – und hat doch kaum 3 Tropfen ins Gesicht gebracht. Jemand hat ein Geschenk gemacht – und es sieht so aus, als ob es absichtslose Liebe sei zum Freund – doch wehe, wenn nicht ein Gegengeschenk kommt und das entsprechende Lob für die Gabe gesungen wird. . .
Um das „als ob“ geht es im Evangelium. Als ob man mit Waschungen, mit Spülen von Kesseln, Krügen und Bechern rein und fromm würde? Als ob der Kontakt auf dem Markt mit Nicht-Juden, den Heiden also, und mit Waren und Speisen, die von unreinen Tieren kamen, aus der Gemeinschaft mit Gott ausschließe? Als ob der Kontakt mit Aussätzigen, mit Toten mich von der Religion ausgrenze? Und als ob – falls man doch mit Unreinem sich befleckt hatte – man dies mit äußerlichen Waschungen wieder loskriegen könne?
Jesus spricht von Menschensatzung. Er betont, dass es auf das Herz ankommt, das muss aufrichtig sein, aus Liebe handeln. Jesus greift die Worte vom Propheten Jesaja auf: „Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit weg von mir!“ Jesus fordert die Reinheit unseres Herzen. Innen und Außen sollen zusammenstimmen. Nicht Außen hui – und Innen pfui! – Wie geht das? Schaffen wir das?
Artikel lesen