(Predigtgedanken zum 6. So. im Jkr. / Estomihi, Lev 13:1,2,43-46, Mk 1:40-45)
HILFE!
Ich höre einen Hilferuf. Oder war es ein Schrei? Hiiilfe! Hiiilfe! Eigentlich hätte sich der Mann nicht in die Gesellschaft von Menschen wagen dürfen. Wo ihm doch ein Leben außerhalb des Dorfes zugewiesen war. Als vom Aussatz Gezeichneter war er verbannt. Wenn es schon nicht zu vermeiden war, gelegentlich in die Nähe der Menschen zu kommen, dann immer mit einer Rassel in der Hand – und dem obligatorischen, weit zu hörenden Ruf: Aussätzig! Aussätzig! Wie das verletzte! Der Mann musste vor sich warnen, musste sich selbst ausschließen. Wie oft ihm das schon so gegangen war – er weiß es nicht. Irgendwann hörte er auf zu zählen. Er zählte nicht mehr die Enttäuschungen – er zählte nicht mehr dazu. So hätte dieses Leben auch zu Ende gehen können. . . es zählt nicht.
(Predigtgedanken zum 4. Sonntag im Jahreskreis / letzter Sonntag nach Epiphanias, Mk. 1:21 – 28)
„ES IST LANGWEILIG“
„Es ist langweilig“, sagen viele über den Glauben. Tausendmal haben wir die ewig gleichen Floskeln gehört, und doch haben sie uns nicht berührt, nichts bewegt, nichts verändert. Tausendmal haben wir gebetet, doch ohne die Hoffnung, dass sich etwas verändern könnte. Einfach, um unsere Pflicht zu erfüllen, oder vielleicht weil es gut tut, jemanden ansprechen können, wenn uns sonst niemand zuhört und versteht. Reicht das? – Natürlich nicht! Viele haben sich längst aus diesen oder anderen Gründen aus der Kirche zurückgezogen, andere sehnen sich danach wieder etwas vom Glaubensfeuer zu spüren, das vielleicht irgendwann einmal aufgeflammt war.
(Predigtgedanken zum 2.So.im Jahreskreis/nach Epiphanias – Joh 1:35-42, 1Sam 3:3b-10.19)
Entscheidende Begegnungen
Heute haben wir in den Lesungen gehört, wie Menschen entscheidende Begegnungen hatten. Man kann auch von Berufungen sprechen. Einmal war die Rede von dem jungen Samuel, dann aber auch von Jüngern des Johannes. Wir merken, dass die Ereignisse für die Beteiligten sehr wichtig waren. Manchmal können sie sich später noch genau an die Stunde erinnern.
Wenn wir auf unser Leben zurückschauen, fallen uns vielleicht auch Ereignisse ein, die für uns nachhaltige Folgen hatten. Manchmal können wir erst später sagen, ob die Begegnungen für uns gut waren oder schädlich. Es ist auch möglich, dass wir gute Begegnungen verpassen. Hören, hellhörig sein – das ist in dieser Sache wichtig. Oft sind die Anfänge ziemlich unscheinbar und man kann den Anruf entweder hören oder überhören.
Unsere liebe Ordensschwester Irmgard Richter, Ordensdame Komturei St. Georg, ist am 07.12.2023 friedlich im Krankenhaus in Cottbus verstorben.
Ein letzter Wunsch von Osr. Irmgard war, „wieder bei ihrer Familie zu sein“. Der Verstorbenen gilt unser stilles Gebet und den Angehörigen unsere Anteilnahme. Möge unsere Ordensschwester in Frieden ruhen.
Heute schließen wir das Jahr 2023 ab. Was wir nicht geschafft haben, müssen wir mitnehmen. Heute reißen wir nichts mehr. Im Rückblick aber danken wir für viele Tage, die uns geschenkt wurden. Wir danken auch für die Tage, die uns entglitten sind. Uns gehört die Zeit nicht – sie ist in Gottes Hand. Bei ihm ist auch unser Leben geborgen.
O Heiland, reiß die Himmel auf, Herab, herab, vom Himmel lauf, Reiß ab vom Himmel Tor und Tür, Reiß ab, wo Schloß und Riegel für!
Liebe Ordensschwestern, Liebe Ordensbrüder, Liebe Freunde und Förderer des Tempelherren Ordens,
Noch nie haben wir es uns so sehr gewünscht, wie in diesen Tagen: Der Heiland möge den Himmel aufreißen und uns Frieden auf die geschundene Erde herab bringen. Seinen Frieden und nicht nur ein kurzes schweigen aller Waffen.
Wenn wieder d’Zeit zum Schenken kimmt, se jeder Zeit zum Denken nimmt und überlegt: „Was kannt i geben dem, der mir wichtig is im Leben?“ da waar gwieß oans nia ganz vakehrt, a Gschenk von ganz am bsondern Wert, und ‚s macht de allergrößte Freud‘: Schenkts doch ananda – mehra Zeit! A Zeit zum Zuahörn, Zeit zum Lacha, Zeit, um mitnand was Bsonders z’macha. A Zeit zum Reden, Zeit zum Schweigen. Zeit, de ma andern macht zu eigen. As schönste Gschenk hast in da Hand: Schenk ma uns Zeit, Zeit für anand! ‚s waar oane von de besten Gaben: A guade Zeit mitnand zu haben.
„Zeit zum Verschenken“ Wenn wieder d’Zeit zum Schenken kimmt, se jeder Zeit zum Denken nimmt und überlegt: „Was kannt i geben dem, der mir wichtig is im Leben?“ da waar gwieß oans nia ganz vakehrt, a Gschenk von ganz am bsondern Wert, und ‚s macht de allergrößte Freud‘: Schenkts doch ananda – mehra Zeit! A Zeit zum Zuahörn, Zeit zum Lacha, Zeit, um mitnand was Bsonders z’macha. A Zeit zum Reden, Zeit zum Schweigen. Zeit, de ma andern macht zu eigen. As schönste Gschenk hast in da Hand: Schenk ma uns Zeit, Zeit für anand! ‚s waar oane von de besten Gaben: A guade Zeit mitnand zu haben.